Eine Horde von eher unbekannten Autoren aus allerlei Ländern
besteigt in Lissabon einen Zug, um quer durch Europa zu reisen und zu
schreiben. Unter ihnen die beiden Georgier Zaza, der bisher nur einen dünnen
Erzählband veröffentlicht hat sowie sein Landsmann Zwiad, seinerseits Lyriker.
Schnell werden politische Fragen diskutiert, die insbesondere unter den
Osteuropäern ein erhöhtes Konfliktpotential haben. Aber auch Liebesbande fehlen
in dem rollenden Gefährt nicht. Immer wieder unterbricht ein Stopp in einer der
Metropolen die Reise. Dazwischen sollen die Eindrücke in Worte gefasst werden,
doch gar zu sehr sind die Literaten mit sich selbst beschäftigt.
Ich hatte hohe Erwartungen an den Roman, klang doch der
Klappentext vielversprechend. Leider geht es kaum um Literatur, sondern mehr um
verhinderte Beziehungen und unerfüllte Sextriebe. Von Lesegenuss war ich weit
entfernt, zähes Quälen quer durch Europa war eher angesagt und das obwohl das
Büchlein nicht wirklich lange ist.