Ein bei einem Zirkusbesuch verzauberter Junge im Prag der
30er Jahre. Ein von der Scheidung seiner Eltern niedergeschlagener Junge in Los
Angeles des Jahres 2007. Zwei hoffnungsvolle, junge Menschen, die auf das Gute
in der Welt warten und ihr Schicksal in die Hand nehmen. Mosche Goldhirsch
schließt sich dem Zirkus an und avanciert trotz jüdischer Herkunft zum
erfolgreichen Metalisten, dem „Großen Zabbatini“. Max Cohn stößt viele Jahre
später auf eine Schallplatte des Zauberers, auf der er einen Liebeszauber
erklärt. Da die Platte kaputt ist, muss Max den alten Mann, der inzwischen in
den USA lebt, wohl oder übel aufsuchen, um zu erfahren, wie er die Ehe seiner
Eltern wieder retten kann.
Emanuel Bergmann hat eine wundervolle Geschichte vor der
historischen Kulisse des Nationalsozialismus geschrieben. Das Leben und Zaubern
des jungen Mosche entsteht vor dem inneren Auge und beschönigt nicht, wie sich
die Realität der Schausteller in den 30er Jahren darstellte. Auch Mosches Zugehörigkeit
zum jüdischen Glauben wird geschickt und doch schicksalsschaffend verwoben.
Genauso interessant ist die Perspektive des jungen Max, der ebenfalls
unerschrocken dem Leben gegenübertritt und aktiv wird, um den Lauf der Dinge zu
ändern. Das alles mit einer überzeugenden Ausdruckskraft und herrlichen
Dialogen erzählt, wurde die Lektüre zu einem einzigen Genuss und der etwas
kitschige Schluss kann verziehen werden.