Der junge Oxford Student Charles Ryder freundet sich mit
Lord Sebastian Flyte an, der ihn in seine Welt der exzentrischen Freunde und
auslassenden Oberschicht einführt. Er lädt ihn auch nach Brideshead Castle, dem
Familiensitz ein, wo er Sebastians Familie kennenlernt. Diese bietet ebenfalls einiges
an Exzentrik: die streng gläubige Mutter, die es dem Sohn im Studium schwer
macht; der Vater, der mit einer Geliebten in Italien weilt; Bridey, Sebastians
älterer Bruder, so wie die beiden jüngeren Schwestern Julia und Cordelia
faszinieren alle auf ihre Weise. Die beiden Freunde verlieren sich aus den Augen,
doch einige Jahre später findet Charles durch eine zufällige Begegnung mit
Julia wieder zu der Familie und erlebt dort den Tod des alten Lord mit, der
alle in unterschiedliche Weise bewegt. Viele Jahre später kehrt er während des
Krieges noch einmal nach Brideshead Castle, das nicht mehr das ist, was es
einmal war.
Einmal mehr gelingt es Evelyn Waugh seine Zeit glaubwürdig
und facettenreich einzufangen. Die 1920er Jahre, geprägt von Kriegserfahrungen
und –Depressionen, die die Jugend zum ausschweifenden leben verführten, die
Elterngeneration, die sich dem Glauben als letztem Halt zuwendet und dort auch
nur Enttäuschung findet und die unterschiedlichen Erwartungen, die Eltern und Kinder
aneinander haben und die doch nur enttäuscht werden können. Der englische Adel –
ähnlich wie das Königreich selbst – in den letzten Zügen vor dem endgültigen
Zerfall und die Freundschaft zwischen zwei jungen Männern, die zwar
vordergründig platonisch bleibt, aber doch von einer Innigkeit geprägt ist, die
für ihre Zeit noch anrüchig war.