Grace führt mit ihrem Mann Jonathan und dem Sohn Henry ein
beneidenswertes Leben in New York. Sie hat als Therapeutin gerade ein Buch
geschrieben und wird von den großen Zeitungen umworben, Jonathan kümmert sich
als pädiatrischer Onkologe rund um die Uhr um krebskranke Kinder und Henry hat
eine außergewöhnliche Begabung für das Geigenspiel und hervorragende Noten auf
seiner Privatschule. Doch als Grace Jonathan über mehrere Tage nicht erreichen
kann und der Mord an einer Mutter eines von Henrys Mitschülern die kleine Upper
Class Gemeinschaft aufschreckt, beginnt das perfekte Leben Risse zu bekommen
und bald schon befindet sich Grace in einer sich einem real gewordenen
Horrorszenario.
Der Roman braucht lange, bis er zum Punkt kommt und die für
mich eigentliche Handlung beginnt. Was davor offenbar das vermeintlich glückliche
Bild der Oberschicht zeichnen soll, ist bisweilen etwas langatmig geraten und
dadurch wenig spannend. Auch wirkt Grace hier ausschließlich arrogant und
besserwisserisch, Sympathie kann sie erst wecken, als ihr Leben zusammenbricht
und sie auf sich selbst gestellt ist. Als Szenario scheint mir vieles etwas zu überzeugen,
um real sein zu können, die Umsetzung ist jedoch gelungen und insbesondere ab
der Mitte kann der Roman überzeugen.