Okonkwo will vieles als Erwachsener anders machen als sein
nachlässiger und fauler Vater. Zunächst ist das Glück auch auf seiner Seite:
erfolgreich baut er Yams an und kann sich sogar drei Frauen leisten. Seinem
Aufstieg zum Stammesführer steht scheinbar nichts mehr im Wege, doch dann
verärgert er einen der Götter und im Dorf ahnt man Schlimmstes. Von einem auf
den anderen Tag scheint ihm das Schicksal nicht mehr wohlgesonnen und ein
Unglück folgt auf das nächste. Sein Leben zerbricht, als er durch einen Unfall
den Sohn eines Klanmitgliedes tötet und sein Dorf für 7 Jahre verlassen muss.
Als er zurückkehrt, ist die Welt, wie er sie kannte zerbrochen: der weiße Mann
ist gekommen und mit ihm seine Religion und Gerichtsbarkeit.
Chinua Achebe war einer der bekanntesten und erfolgreichsten
nigerianischen Autoren der Postkolonialzeit. Präzise schildert er in seinem
Buch die Sitten der Stämme, ihren Glauben und wie dieser scheinbar auch von
Naturereignissen bestätigt wird. Vieles erscheint uns wenig nachvollziehbar und
doch ist diese Welt in sich geschlossen und logisch. Erst durch das Eingreifen
der Kolonialmächte wird das Gleichgewicht nachhaltig gestört und die Welt, wie
sie Jahrtausende gelebt wurde, gerät aus den Fugen. Ein Zeitzeugnis von
unschätzbarem Wert über eine Kultur, die in dieser Form vermutlich schon längst
nicht mehr existiert.