Die hässlichen Seiten des Krieges machen auch vor einer
christlichen Missionsstation nicht Halt. Im Dezember 1937, während der
japanisch-chinesische Krieg tobt, erlebt eine Gruppe junger Mädchen in der Obhut
von Father Engelmann in Nanking wie grausam und unmenschlich, aber auch wie
aufopfernd sich ihre Mitmenschen verhalten. Mit seinem kleinen Team versucht
der Father die Normalität noch lange aufrecht zu erhalten. Doch als eine Gruppe
Prostituierter einfällt, ändert sich schon vieles in der kleinen Kirche und die
Spannungen zwischen den Frauengruppen sind offenkundig. Als drei verwundete Deserteure
ebenfalls Schutz suchen, gehen sie ein großes Risiko ein, doch die
Nächstenliebe zwingt den Pfarrer, seine Türen zu öffnen. Doch es ist nur eine
Frage der Zeit, bis die chinesischen wie auch japanischen Soldaten sich die
Mission näher ansehen.
Geling Yan beschreibt unverblümt und ungeschönt, was die Menschen
in Kriegszeiten erleben und wie fern das Verhalten insbesondere der Soldaten von
Menschlichkeit entfernt ist. In der kleinen Welt der Mission treten neben den
großen ängsten, die mit dem Krieg einhergehen, auch die kleinen
zwischenmenschlichen Zwistigkeiten zu Tage, die immer das Zusammenleben
mitbestimmen und hier manchmal die Grausamkeit draußen überlagern können. Aber
sie zeigt auch, wie bereit manche sind, ihr eigenes Leben für das eines anderen
zu opfern und so mit erhobenem Haupte dem Tod ins Auge sehen.