Wie kann man sich bei der Diagnose Krebs im Endstadium
angemessen von seinem Kind verabschieden und dieses auf das Leben vorbereiten?
Vermutlich gar nicht, aber Eleanor wollte ihrer 6-jährigen Melissa gerne etwas
hinterlassen und so schreibt sie in den letzten Tagen, die ihr noch bleiben ein
Tagebuch mit all den wichtigen Sachen, die sie ihrer Tochter mit auf den Weg
geben möchte. 17 Jahre später erhält Melissa dieses, in einer Lebensphase, die
auch ohne das Vermächtnis ihrer Mutter schon schwierig genug ist, denn gerade
hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes abgelehnt. Doch was sie jetzt erfährt,
wirft sie völlig aus der Bahn.
Ein sehr emotionsgeladener Roman, der versucht das schwierige
Thema Krebs und den Verlust eines Elternteiles für die Kinder aber auch für den
Partner zu verarbeiten. Teresa Driscoll gelingt dies auch in weiten Strecken
ohne viel Kitsch und übermäßiges Getüdel. Glaubwürdig beschreibt sie, wie es
Melissa bei der Entdeckung der Vergangenheit ihrer Mutter geht und welche schrecklichen
Geheimnisse diese mit ins Grab genommen hat. Viele schöne Erinnerungen sind
jedoch auch aufgelistet und es stellt sich die Frage, ob nicht auch ohne diese
Erkrankung und den Tod ein solches Vermächtnis für die Kinder zu einer späteren
Zeitpunkt Erinnerung und Trost spenden kann.