Ihr Leben lang schon war Denise irgendwie anders als die
anderen. Aus Ermangelung an direkten Vergleichsmöglichkeiten hielt ihre Mutter
das Einzelkind für speziell, aber doch im Rahmen des Normalen. Die Qualen, die
sie als Jugendliche in der Schule durchleiden musste, werden erst verständlich,
als sie bei einem Aufenthalt in Amerika zufällig von einem Mitbewohner auf eine
Diagnose hingewiesen wird: Asperger. Ein weiterer Test ergibt später, dass dies
auch noch mit ADHS kombiniert ist. Vieles, was sie sich nie erklären konnte,
wird plötzlich glasklar – was das Leben mit den Neurotypischen aber noch nicht
einfacher macht.
Die Autorin gibt sehr greifbare Beispiele aus ihrem Leben,
die einen guten Einblick in das Leben der an Asperger Erkrankten geben. Es
lässt sich nachvollziehen, weshalb sie so handeln, wie sie es tun und warum es
unvermeidlicher immer wieder zu Konflikten kommen muss, da die Erwartungen zu
weit auseinander liegen und das Antizipieren von sozial gewünschtem verhalten
für Betroffene in einem sehr langen Prozess erlernt werden muss. Der
Schreibstil der Autorin ist unterhaltsam, so dass man bisweilen auch wenn es
sich um ein ernstes Thema handelt, doch schmunzeln muss, aber das macht die
Begegnung mit der Erkrankung einfacher und öffnet sicherlich dem einen oder
anderen Leser auch den Zugang.