„Guten Morgen, Tel Aviv“ heißt es für die Journalistin Katharina
Höftmann, nachdem sie für ihren israelischen Lebensgefährten ins Heilige Land
gezogen ist. Was sie im Urlaub als ungemein spannendes und aufgeschlossenes
Land erleben durfte, erweist sich im Alltag doch als nennenswert anstrengender
als erwartet. In kurzen Anekdoten berichtet sie von ihren Erlebnissen in den
ersten Monaten in ihrer Wahlheimat. Kurioses und Absurdes, Erschreckendes und
Komisches halten sich die Waage. Das Land, dem sie so viel Sympathie entgegenbringt,
schafft sie bisweilen, so dass sie nur noch in die deutsche Provinz flüchten
möchte und doch zieht es sie immer wieder zurück in das Tel Aviver Chaos und
das irrationale Verhalten seiner Bewohner.
Kurzweilig und unterhaltsam erhält man so einen Blick in den
israelischen Alltag zwischen bedrohlichen Attentaten, Gedenken an den Holocaust
und dem Feiern des Lebens. Die bisweilen abstruse Situation, in der sich das
Land und seine Bewohner befinden – zwischen unmittelbarer Terror- und Kriegsbedrohung
und ausschweifendem, fast sorgenfreien Leben nach westlichem Maßstab –
befördert so mach unverständliche Konstellation hervor, die mit dem Humor und
den pointierten Kommentaren der Autorin gelungen wiedergegeben werden. Ein
kleiner, ganz und gar nicht ernsthafter, wenn doch auch ernstzunehmender,
Beitrag zum Einblick in das junge Land.