Wie fühlt sich Trauer an? Für Kaia ist es Kälte, denn sie
ist eingefroren seit sie ihren geliebten großen Bruder tot aufgefunden hat. 10 Monate
ist das jetzt schon her und seither hat sie kaum gesprochen, mit wem auch?
Ihrer Mutter, die die Trauer in Alkohol ertränkt? Ihren Freundinnen, die sie
sowieso nicht verstehen? Ihren Lehrern, die gar nicht merken, wie gefangen sie
in dem Panzer aus Eis ist? Doch dann kommt ein Junge an ihre Schule, er spricht
nicht, aber er hört zu und mit ihm kann Kaia endlich all ihre Gedanken teilen.
Langsam legt sich die Trauer und das Eis beginnt zu schmelzen.
Ein wunderschöner kurzer Roman, der die Trauer und das
Unvermögen, diese mit anderen Menschen zu teilen, einfängt. Aus der Innensicht des
Mädchens erlebt man, wie jemand abgeschnitten von der Welt alleingelassen wird mit
diesem unsäglichen Gefühl, wie nicht herankommt und auch nichts von innen nach
außen dringen kann. Aber der Roman gibt auch Hoffnung, darauf, dass die Trauer
auch enden kann und danach wieder Leben möglich ist. Ein besonderes Jugendbuch
mit keinem leichten Thema.