William Boyd begibt sich in die Fußstapfen des großen Ian
Fleming und erfindet eine neue Story für den legendäre Doppelnull Agenten James
Bond. Nach einem kurzen Intermezzo mit einer unbekannten Schönen wird Bond unter
dem Cover Journalist zu sein nach Afrika geschickt, wo er zwei verfeindete
Stämme befrieden soll. Der Krieg gefährdet die wirtschaftlichen Interessen des
Königreiches und ihm muss daher Einhalt geboten werden. Ein Hinterhalt bringt
Bond in Gefahr und nun ist sein Ehrgeiz geweckt: ein verbotenes Solo soll
seinen Auftrag zu Ende führen.
Sich eine bekannte literarische und vor allem filmische
Figur zu eigen zu machen ist gewagt – und geht manchmal daneben. Boyd, in
anderen Werken absolut als Krimiautor überzeugend, benutzt die typischen
Bond-Versatzstücke – viel Alkohol, schöne Frauen, gefährliche Actionszenen –
aber der Funke konnte bei mir nicht überspringen. Der sonst so charismatische
Protagonist bleibt hier blass und ein wenig mechanisch. Die Spannung fehlt mir,
zu vorhersehbar ist vieles und zu wenig geben mir die Figuren, um eine
herausgehobene Unterhaltung zu bieten. Fazit: lieber zum Original greifen.