Unzufrieden mit ihrem Job als Anwältin beschließt die
Autorin ihr Leben in Deutschland an den Nagel zu hängen und für ein Jahr nach
Israel zu ziehen. Unterschlupf findet sie bei ihrem ehemaligen Mitbewohner und schon taucht sie ein in den
israelischen Wahnsinn. Zunächst steht das Erlernen der hebräischen Sprache auf
dem Programm, was sich als deutlich schwerer erweist als gedacht. Aber auch der
Alltag zwischen jüdischen Traditionen und fremden Kulturen, gepaart mit einer
latenten Sicherheitssorge machen das Eingewöhnen nicht einfach. Und über allem
schwebt auch die Frage, wie es nach den 12 Monaten weitergehen soll.
Ein sehr persönlicher und kaleidoskopischer Einblick in die
Lebenswelt Israels, die eine sehr eigene Prägung zu haben scheint. Neben den
Erfahrungen mit und in der fremden Kultur ist auch die persönliche Entwicklung und
die Selbstfindung der Autorin ein wesentlicher Bestandteil des Berichts. Viele
ihrer Gedanken konnte ich gut nachvollziehen – diese Enge, die man nach ein
paar Jahren im Beruf spürt und die Frage, ob das schon alles gewesen sein soll.
Alles in allem, durchaus interessant zu lesen, einige Einblicke in Land und
Kultur, wen auch sicher kein Ersatz für einen klassischen Reiseführer.