Der Schriftsteller Rodrigo erzählt die Geschichte von
Macabéa, einer jungen Frau aus dem Nordosten Brasiliens, die es nach Rio
verschlagen hat. Mit scharfer Beobachtung nähert er sich dem unbedarften
Mädchen, die wenig Zugang zu anderen Menschen findet. Mit ihren
Mitbewohnerinnen hat die Schreibkraft nur einen Vornamen gemeinsam, mehr jedoch
nicht. Auch ihr erster Freund scheint eigentlich wenig interessiert an ihr und
sie weiß gar nicht, wie man etwas für jemanden empfindet. Unterernährt und
traurig wandert sie durchs Leben und sucht in diesem einen Sinn für sich.
Zugang zu diesem Buch zu finden, ist nicht sehr leicht. Der
Erzähler ist sehr distanziert, fast wie eine Figur im Roman, die jedoch weit
abseits steht und von diesem entlegenen Punkt aus beobachtet ohne wirklich zu
sehen. Die Handlung ist sprunghaft und unvollständig, Introspektiven, die einem
Macabéa zugänglicher hätten machen können, gibt es nicht bzw. nur angedeutet,
so bleibt man außen vor und die Protagonistin bleibt eine bedauernswerte
Fremde, der man auch nur einen kurzen Augenblick lang auf der Straße begegnen
könnte. Mir war das zu wenig und zu distanziert.