Attila Hildmanns 7. Buch aus seiner „Vegan for…“ Reihe
fokussiert dieses Mal auf dem populären Schlagwort „detoxen“. Nach wenigen
einleitenden Worten befasst er sich mit dem Phänomen „detox“ und der
(angeblichen) Notwendigkeit, seinen Körper bei der Befreiung von allerlei
Giftstoffen zu unterstützen. Nach ein paar kurzen Erfolgsgeschichten und der
Erläuterung, weshalb aus dem vormals einmonatigen Programm nun ein 7-Tage-Programm
wurde, kommt auch schon der Rezepteteil. Abschließend werden noch einige mentale Tipps
gegeben und ein die Ernährung ergänzendes Sportprogramm vorgestellt.
Für jeden Tag werden jeweils zwei Alternativen für
Frühstück, Mittagessen und Abendbrot präsentiert, aus denen man sich jeweils
eins aussuchen kann im Rahmen der Challenge. Die Rezepte sind aufeinander
abgestimmt, so dass man zwar innerhalb des Tages wählen kann, aber nicht
zwischen den tagen tauschen sollte. Was aufeinander abgestimmt ist, wird allerdings
nicht verraten; zumindest die Kalorien sind es nicht, denn diese variieren
erheblich zwischen den Gerichten. Ergänzt werden die Rezepte durch Getränke und
Smoothie Vorschläge. Nicht fehlen dürfen, genau wie auch in den vorhergehenden
Büchern der Reihe, wirklich ansehnliche Fotographien der Gerichte, die tatsächlich
sehr viel Lust aufs Kochen machen.
Wenn man die Bücher von Attila Hildmann kennt, wird man
wenig überrascht sein von den hier vorgestellten Gerichten. Ich habe nicht im
Detail geprüft, ob sie exakt schon einmal in einem der anderen Bücher
vorgekommen sind, aber vieles kommt einem doch bekannt vor. Dies ist nicht so
negativ zu verstehen, wie es zunächst klingen mag. Das Frühstück setzt oft auf
Beeren bzw. Obst generell und Haferflocken. Die Gerichte für mittags und abends
beinhalten auch vielfach die alten Bekannten der veganen Küche: Süßkartoffel,
Kürbis und verschiedene Hülsenfrüchte, für die Getreidenote vorrangig Quinoa,
daneben diverse Gemüse wie Rotkohl, rote Bete oder Spinat und natürlich Tofu.
Das Angebot ist insgesamt sehr variabel, was sicherlich in einer Woche genügend
Abwechslung bieten kann.
Einmal Lob und zwei Kritikpunkte zum Abschluss: Mir gefallen
Hildmanns Rezepte insgesamt sehr gut. Ich lebe zwar nicht vegan, aber diese Art
der Ernährung hat weitaus mehr kreative Ideen und Abwechslung als die meisten
vegetarischen Kochbücher, die einfach nur die Menge an Nudeln und Gemüse
erhöhen und mir ansonsten meist ziemlich langweilige Kost offerieren. Ganz
wesentlich negativ stößt mir jedoch immer wieder der Einsatz von einfach sehr
teuren Lebensmitteln auf: Matcha, Acai oder Goji Beeren, Mandelmus und
Reismilch sind schlichtweg für den Alltag für die meisten Menschen nicht in
diesen Mengen erschwinglich. Sie tauchen zwar nicht in allen Rezepten auf, aber
doch in einer sehr großen Anzahl, was für mich die Nützlichkeit deutlich
einschränkt. Der zweite Punkt ist sicher nicht für alle Leser interessant, aber
ich frage mich schon: was ist neu an diesem Buch? Den detox-Hype grundsätzlich
in Frage zu stellen, ist die eine Problematik, andererseits drängt sich mir der
Verdacht auf, dass wieder ein Jahr rum ist und kurz vor Weihnachten so ein
Kochbuch marketingtechnisch einfach sinnvoll ist. Dieser Punkt nimmt ihm nichts
an seiner Qualität, besitzt man jedoch schon das eine oder andere Kochbuch von
Hildmann, kann man sich dieses hier m.E. getrost sparen.