Freitag, 31. Oktober 2014

Jo Nesbo - Der Sohn

Seit 12 Jahren sitzt er im Gefängnis. Seine Drogen bekommt er, weil er Morde auf sich nimmt, die er nicht begangen hat. Es ist ihm egal, denn das Leben hat ihn bitter enttäuscht, sein Vater hat ihn bitter enttäuscht. Doch dann erfährt er, dass alles gar nicht so war und beschließt seinen Vater zu rächen. Er nimmt einsam den Kampf mit der Osloer Unterwelt auf. Sonny Lofthus will die Wahrheit über seinen Vater erfahren. Simon Kefas, Polizist und ehemals bester Freund des Vaters, kommt ihm schnell auf die Spuren – aber wird er ihn aufhalten oder in seinem Kampf unterstützen?

Jo Nesbo hat einen Krimi über einen einsamen jungen Mann geschrieben, der schon mit dem leben abgeschlossen hatte. Der Protagonist ist unheimlich stark in seinem Handeln, nicht blind vor Wut, bedacht, er sucht nach Gerechtigkeit. In jeder Phase hat man eigentlich den Eindruck, dass dieser unheimliche Killer, der Gute ist, derjenige, der zu Recht Rache nimmt und man hofft, dass er seine Mission erfüllen kann. Die Grenzen von Gut und Böse verschwimmen hier und der Autor bringt den Leser in die missliche Lage, Mitleid mit einem Vielfachmörder zu empfinden und dessen Weg gutzuheißen.


Erzählerisch wie immer glaubwürdig, in sich logisch und absolut überzeugend. 

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Wilkie Collins - The Haunted Hotel

Lord Montbarry löst ohne weitere Erklärung die Verlobung mit Agnes Lockwood um die Countess Narona zu ehelichen und mit ihr in einem Palast in Venedig zu ziehen. Begleitet werden sie von Ferrari, dem Boten. Dessen Frau erhält schon bald eine Nachricht mit einer größeren Geldsumme, ihr Mann scheint verschollen. Ebenso verstirbt Lord Montbarry plötzlich und seine Witwe macht sich mit ihrem vermeintlichen Bruder und dem Erbe auf nach Amerika. Der venezianische Palast wird derweil in ein Hotel umgebaut und wenige Monate später wird Agnes dort übernachten und ihr ein Geist erscheinen, der einige der Vorgänge erlklären wird.

Eine klassische Geistergeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit hysterischen Frauen, niederen Beweggründen, der besseren Gesellschaft, die durch Europa reist und ein wenig Grusel und Geistern. Nicht unbedingt Collins‘ Meisterwerk, aber im Genre sicherlich eins der gelungeneren Werke.


Mittwoch, 29. Oktober 2014

Lovelybooks Leserpreis 2014

Der größet Preis von Lesern im deutschsprachigen Raum geht in die 6. Runde. Jetzt Favoriten nominieren!


Anne Lise Marstrand-Jörgensen - Das indiskrete Leben der Alice Horn

1969 in Dänemark. Alice Horn lebt das typische Leben einer Frau ihrer Zeit. Die Ausbildung noch beendet wird sie heiraten und sich um Mann und Kinder kümmern. In einem hübschen neuen Häuschen, umgeben von vielen Familien, die ein identisches Leben leben. Die Einöde holt sie und ihren Mann Eric bald ein, mit sexuellen Freiheiten und besuchen im Swingerclub wollen sie wieder mehr zueinander finden, doch sie entfernen sich immer weiter und es endet wie es enden muss: Alice tritt aus dem Leben, das sie nie haben wollte. Sie lässt Eric völlig überfordert zurück, die Töchter Marie-Louise und Flora könnten unterschiedlicher kaum sein und stehen am Übergang zur Pubertät. Sie müssen sich denselben Fragen stellen, auf die ihre Mutter schon keine Antwort gefunden hat: wie selbstbestimmt können sie in der Gesellschaft Anfang der 70er Jahre leben? Wie viel echte Freiheit geht mit sexueller Freiheit einher? Mit einem Vater, der ihnen keine Hilfe ist und einem jüngeren Bruder, der ebenfalls abdriftet, rennen die beiden Mädchen in ihr Unglück.

Der deutsche Titel ist unglücklich gewählt und irreführend. Alice Horn tritt schon nach dem ersten Drittel des Buches ab und verblasst danach recht schnell. Zwar treten ihre Töchter, insbesondere die kleine Flora, in ihre Fußstapfen, aber das rechtfertigt den Titel nicht. noch dazu legt dieser etwas nahe, was nicht der Fall ist: Alice sucht nicht die Indiskretion und findet darin auch keine Erfüllung. Das Buch bleibt für mich schwer zu fassen, vor allem, weil der Fokus sich immer wieder verschob und Antworten offen blieben. Vieles bleibt am Rande – wie die Geschichte um Martin, man kann nur mutmaßen, was mit ihm los ist und welches Unglück passierte. Auch Marie-Louise lernt man nur als Außenstehende kennen, dabei wäre es interessant gewesen, wie sie im Kontrast zu Flora mit dem Verlust der Mutter umgeht. Die Einblicke in das Seelenleben, dass man zu Beginn von Alice erhält, wird in Flora fortgeführt, sie ist jedoch kein besonders leichter und auf Anhieb sympathischer Charakter, was es schwer macht, mit ihrer Zerrissenheit und Unsicherheit mitzufühlen. An ihr arbeitet die Autorin die Entwicklung zur sexuellen Freiheit der damaligen Zeit ab, die Verunsicherung, verschiedene gesellschaftliche Strömungen und die Konfrontation mit tradierten Werten, wobei es letztlich auch keine Antworten gibt.


Fazit: keine leichte Lektüre, viele Brüche und Unebenheiten, die einem immer wieder anhalten lassen.

Montag, 27. Oktober 2014

Tonder Defkjell - Deutscher des Jahres

50 Mal wurden Deutsche für eine besondere Tat von den Lesern geehrt. Jetzt soll er gewählt werden, der Deutsche des Jahres. Nach Berlin sind sie eingeladen, in ein Hotel und am Ende der Woche soll der Sieger gekürt werden. Auch Herr rein ist einer von ihnen, einfältig, engstirnig, simpel im Gemüt. Doch bald schon überschlagen sich die Ereignisse und ein Unglück jagt das nächste. Die Zahl der Titelanwärter sinkt drastisch. Steckt die Konkurrenzzeitung dahinter? Oder einer der Kandidaten. Herr rein hält tapfer durch – mit Pornos und Alkohol überlebt er den Irrsinn um ihn  rum.


Ein kurzer humoristischer Blick auf das Gemüt und den Charakter der Deutschen. Natürlich vorhersehbar und überzeichnet, jedoch mit Augenzwinkern und an mancher Stelle wirklich treffend. Besserwisserei, zu viel Bier, Stoffeligkeit, dazu Geiz und eine ganze Menge Ignoranz – durchaus Eigenschaften, die man so manchem Mitmenschen nachsagen kann. Die Idee gefällt mir sehr gut, dass alles etwas überzogen ist, finde ich auch durchaus passend. Allerdings bleiben mir die Figuren zu unbestimmt. Natürlich kann Herr Rein ohne Profil quasi jeder sein, mir wäre hier aber ein bisschen mehr an Figur lieber gewesen. Er ist mir einfach zu blass, um als wirklicher Mensch zu erscheinen. Auch die Gruppendynamik hätte noch ein wenig mehr Beachtung bekommen dürfen, ebenso wie das Medienecho nach all den Vorkommnissen, was nur am Rande abgehandelt wird. Sprachlich bleibt das Buch leider auch ein wenig flach, die Handlung hätte mehr als den Running Gag 60-40-20 hergegeben. 

Sonntag, 26. Oktober 2014

René Freund - Liebe unter Fischen

Alfred Firneis versinkt. In seiner Wohnung herrscht Chaos und ans Schreiben ist nicht zu denken. Seine Verlegerin braucht aber schnell einen Erfolg und nimmt sich des Burnouts ihres Geldesels an: sie schickt ihn auf eine Hütte in die Einsamkeit. Und tatsächlich: Alfred blüht plötzlich inmitten der Natur auf und findet wieder zu sich selbst. Fernab der Zivilisation taucht plötzlich Mara auf, die eine Doktorarbeit über Fische schreibt und mit den zarten Gefühlen für diese Frau kommt auch die lyrische Ader wieder zum Vorschein. Doch Mara ist nicht, wofür Alfred sie gehalten hat.


Ein humorvoller Roman über einen Menschen in Erschöpfung. Die Figuren liebevoll gezeichnet, ein vager Blick nur in ihre Gefühle und das Näherkommen. Kleine Fische als Spiegelung des menschlichen Verhaltens und die Abgeschiedenheit der Alpen, die einen neuen Blick auf das Sein gewährt. Eine überzeugende Mischung aus Amüsement und Ernsthaftigkeit, Erfolgsdruck und Selbstfindung. 

Don Winslow - Vergeltung

Dave Collins verabschiedet sich am Flughafen von seiner Familie, schon in wenigen Tagen wird er sie wiedersehen und gemeinsam Weihnachten feiern. Doch dazu kommt es nicht, denn der Flieger mit seiner Frau und seinem Sohn explodiert. Die Regierung möchte den Anschlag vertuschen und stellt es als Unfall dar, doch so leicht lässt sich der ehemalige Elitesoldat nicht abwimmeln. Er wird seine Familie rächen und sich den Auftraggeber Aziz selbst vornehmen. Dank alter Kontakte kann er ein Team von Elitekämpfern aus unterschiedlichen Ländern und mit der notwendigen Durchschlagskraft zusammenstellen. Er begibt sich in den Kampf und hat es bald nicht nur mit einem fanatischen Islamisten zu tun, sondern auch mit seiner eigenen Regierung, die ihn jagt, und Verrätern in den eigenen Reihen.


Ein Buch wie ein Film – zumindest scheint es die Vorlage für einen action- und explosionsreichen Hollywood-Blockbuster zu sein. Der Plot ist glaubwürdig, der Rachefeldzug sinnvoll motiviert und mit dem Hintergrund der Protagonisten auch nicht ganz aus der Luft gegriffen. Es nervig sind Massen von technischen Daten, die den in diesem Bereich nicht versierten Leser langweilen und nichts sagen. Die Handlung ist in weiten Teilen vorhersehbar, aber das ist bei einem derartigen Thriller nicht ungewöhnlich, dass der Held am Ende siegt und Niederlagen davor, nur keine Hindernisse auf dem Weg zum Sieg darstellen, ist erwartungsgemäß. Auch die schwarz-weiß Malerei in Gut und Böse von einem amerikanischen Autor jetzt nicht überraschend. Winslows Schreibstil jedoch wieder einmal überzeugend und mitreißen. 

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Angelika Hager - Schneewittchen-Fieber

Angelika Hager schreibt auf Seite 49 des Buches: „Ich wollte dieses Buch schreiben, weil ich wütend bin.“ – Das merkt man.

Die Autorin holt aus zum Rundumschlag gegen Frauen, die sich in ein vorrevolutionäres Pseudo-Familienidyll flüchten und dabei vergessen, dass sie eigentlich über Intelligenz und ausreichend Bildung verfügen, sich nicht in die totale Abhängigkeit zu begeben. Frauen, die sich selbst reduzieren auf ihr Äußeres und in der Prinzessinnenrolle voll aufgehen. Frauen, die sich selbst zum Opfer machen und damit all jenen schaden, die wirklich Opfer von Diskriminierung und Gewalt werden. Und auch Männer, die Alterskomplexe ausleben oder vor Weinerlichkeit unerträglich sind.


Natürlich überspannt sie den Bogen und überzeichnet so manche Situation. Auch die Ausdrucksweise ist bisweilen drastisch, aber die Aussagen dahinter sind ernst. Eine Aufforderung an die Frauen von heute, sich nicht in Rollen oder vermeintliche Zwangsentscheidungen zwängen zu lassen – Mutter des Jahres oder Karriere-Furie – und die Unabhängigkeit und Freiheit, die in den Jahrzehnten zuvor gewonnen wurde, auch zu nutzen. Ein zwar unterhaltsamer aber ernst gemeinter Blick auf den Zustand der Frau 2014 – der sich auch für Männer empfiehlt. 

Paul Bokowski - Hauptsache nichts mit Menschen

Paul Bokowski schreibt über sein Leben in Berlin. Sein Verhältnis zu den Eltern. die alltäglichen Unwegsamkeiten eines Endzwanzigers. Mal lustig, mal fast erschreckend, oft satirisch und auch selbstironisch. Kurze Geschichten, Tagebucheinträge, Dialoge – variationsreich und unterhaltsam. Die Mutter, die sich plötzlich mit dem Internet auskennt und droht sein Privatleben zu entdecken, der tote Nachbar, der wenigstens kein Lärm mehr versursacht, die Weihnachtsparty bei IKEA zu der er sich schleicht, ein Überfall im Hausflur und immer wieder auch kommt der Hypochonder durch. Genau beobachtet er seine Mitmenschen und sich selbst und mit treffendem Sprachwitz verarbeitet er das Leben um ihn rum in seinen Episoden, die von wenigen Zeilen bis mehreren Seiten reichen.


Kurzgeschichten aus der Hauptstadt zum Amüsieren für Zwischendurch.


Dienstag, 21. Oktober 2014

J.F. Penn - Desecration

Ein grausamer Mord in einem Londoner Museum. Die junge Jenna, Tochter aus besserem Haus, die sich von den Eltern abgewandt hat, liegt nicht nur ermordet, sondern regelrecht zugerichtet aufgebahrt zwischen den Exponaten. Ermittlerin Jamie Brooke wird der Fall übertragen. Blake Daniel unterstützt sie mit seiner übernatürlichen Fähigkeit, sich in Dinge hinein zu fühlen und zu sehen, was mit diesen geschah. Bei der Arbeit die starke, abgehärtete Frau durchleidet Jamie jedoch den privaten Super-Gau: Polly, ihre einzige Tochter, die seit Jahren an einer unheilbaren Krankheit leidet, liegt im Sterben. Als ihre Leiche verschwindet verbinden sich plötzlich der grausame Mordfall und ihr Privatleben.

Die Protagonistin wird glaubwürdig und facettenreich geschildert. Vor allem ihr Kampf um das Leben der Tochter und wie sie damit umgeht – insbesondere in Verbindung mit ihrem Beruf und dem, was sie täglich erleben muss – ist intensiv gezeichnet. Eine außergewöhnliche Figur, die den Roman trägt. Die Motivlage und der Hintergrund der Tat erscheinen mir technisch etwas gewagt, aber grundsätzlich glaubwürdig.

Nicht gelungen ist jedoch der obligatorische Alleingang, der nur als grenzenlos doof bezeichnet werden kann und bei dem ich mich in jedem Krimi frage, ob Ermittler in der Realität wirklich so kopflos sich und andere gefährdend handeln würden. Auch die ebenso schablonenhafte Rettung in letzter Minute – vorhersehbar, da diese Art Krimi immer gut endet – kam etwas abrupt und unmotiviert.


Über weite Strecken spannend und unterhaltsam, jedoch mit großen Schwächen gegen Ende.

Angelika Klüssendorf - April

April – ein Name wie ein Monat. Der der Regen bringt und Sonne, täglich überrascht und geprägt ist von Unbeständigkeit und zu keiner der Jahreszeiten wirklich passt. So ist auch das fast erwachsene Mädchen, das in Leipzig zu DDR Zeiten seinen Platz in der Gesellschaft sucht und nicht findet. Nach einem Selbstmordversuch zwar den langweiligen Bürojob los, wird sie jedoch die nächsten Jahre mit dem Stempel „psychisch krank“ und verschiedenen Ärzten verbringen, aber das stört sie nicht. Wechselnde Männerbekanntschaften, die jedoch alle für sie oberflächlich bleiben, obwohl der eine oder andere sie aufrichtig liebt. Dann ein Sohn, Julius, doch auch ihn zu lieben fällt ihr schwer. Das erhoffte bessere Leben im Westen – auch dies war nur eine Illusion.


Der Roman ist schwer greifbar. Man verfolgt April in ihren Eskapaden – wenn man die Suche nach sich selbst und dem Sinn des Daseins so nennen kann. Verständnis für manches – ja, bei ihrer Familienkonstellation und dem gefangensein in der DDR nachvollziehbar. Dann vor allem im Bezug auf den Umgang mit ihrem Sohn schieres Unverständnis.  April passt in keine Schublade, wie auch der Roman. Das Mädchen wird älter aber nicht erwachsen. Die macht Erfahrungen, lernt aber nicht. Sie hat eine gewisse Cleverness und Kunstgespür, zeigt auch Zuneigung, kann aber weder mit dem einen noch mit dem anderen ein sinnvolles Leben gestalten.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Martin Wehrle - Herr Müller, Sie sind doch nicht schwanger

Herr Müller – jung, dynamisch und auf der Karriereleiter schon ein Stück voran geklettert sieht sich mit der größten Herausforderung seines Lebens konfrontiert: er wacht eines Morgens als Frau auf. Kann ja so dramatisch nicht sein. Ist es aber doch, als ihm plötzlich aufgeht, mit welcher unterschwelligen und offenen Diskriminierung Frauen in der Berufswelt konfrontiert sind. Alte Männertaktiken funktionieren nicht mehr, also muss der den Kampf um seinen Platz auf andere Weise gewinnen. Leichter gesagt als getan.



Marton Wehrle hat einen urkomischen Roman geschrieben, der neben der amüsanten Geschichte um Herrn/Frau Müller zahlreiche Coaching-Tipps, Statistiken und nützliche Hinweise gibt, wie Frauen im Berufsleben sensibel für männliche Dominanz werden und wie sie dieser am besten begegnen können. Er tappt dabei nicht in die Falle Männer in ihrem Verhalten pauschal zu verurteilen und Frauen in den Himmel zu heben. Sachlich und fundiert wird analysiert und im Anschluss entsprechende  Konsequenzen für ein mögliches Verhalten gezogen. Mit mehr Wissen um die weniger offensichtlichen Karrierebeschleuniger und die eigenen nachteiligen Verhaltensweisen kann Frau vielleicht den nächsten Schritt wagen. Mit Männern, denn das geht auch klar hervor: nur in gemischten Teams werden die ganz großen Erfolge gefeiert. 

Samstag, 18. Oktober 2014

Nele Neuhaus - Die Lebenden und die Toten

Kurz vor Weihnachten schreckt ein Sniper mit mehreren Morden die Welt im beschaulichen Taunus auf. Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff – eigentlich kurz vor Antritt der Hochzeitsreise -  und das zusammengeschrumpfte Team aus Hofheim stehen unter enormem Druck. Die Angst in der Öffentlichkeit steigt, denn zunächst sind keine Zusammenhänge zwischen den Morden erkennbar – alle nur Zufallsopfer? Doch dafür waren sie zu gut ausgekundschaftet. Als der Mörder sich mit der Polizei in Verbindung setzt, wird klar, dass hier ein teuflischer Racheplan ausgeführt wird und die Liste des Täters enthält noch einige weitere Namen.

Ein klassischer Krimi mit gutem Spannungsbogen, der die Ermittler immer wieder nah an den Täter führt, um diesen dann doch entwichen zu lassen. Die Handlung erscheint mit glaubwürdig, ebenso die verzweifelte Motivlage der Figuren – insbesondere da das Thema Organspende in den letzten Jahren durch zahlreiche Unregelmäßigkeiten regelmäßig auf der Tagesordnung stand. Die Figurenzeichnung seitens der Ermittler ist ebenfalls überzeugend, der Spagat zwischen Privatleben und Beruf, der mal mehr mal weniger klappt, lassen bei ihnen Profil entstehen und sie nicht austauschbar wirken.


Fazit: für mich gute Unterhaltung, bei sympathischen Figuren und glaubwürdiger Handlung. 

Johann Volker Motget - Sensationelle Enthüllungen eines Geheimagenten

Die Rezension bezieht sich auf die Auflage, die im Oktober 2014 vorlag. Nach Aussage des Autors soll das Buch in einer komplett überarbeiteten Form nochmals erscheinen.

Zum Inhalt laut Klappentext und Cover:
Sensationelle Enthüllungen eines Geheimagenten – die Fälle JFK, Monroe, Lady Diana, Titanic und viele mehr sollen aus erster Hand geklärt und lange geheim gehaltene Beweise vorgeolegt werden. Die letzten Tage eines Agenten, der sich in größte Gefahr begibt und nun verschollen ist. Ein Sachbuch mit bahnbrechenden Erkenntnissen

Meine inhaltliche Wahrnehmung:
Dem Klappentext entnahm ich die obenstehenden Informationen und war entsprechend gespannt auf das Buch. Meine Verwirrung war groß, als ich die ersten 50 Seiten nur einen sprachlich ziemlich platten, an die Schundhefte über Bergdoktoren erinnerndes Liebesgesülze eines Kurgastes und seiner Therapeutin las. Dies nimmt geschätzte 95 % des Buchs ein. Ein poetisches Geplänkel wäre für mich ok gewesen, doch leider wird hier ein für mich nicht geahnter literarischer Tiefpunkt erreicht – Anreden wie „meine Holde“, „meine kleine Hexe“, „mein Höhlenforscher“ (zur Erläuterung: Bezeichnung für einen Mann, mit dem man Sex hatte) laden herzlich zum Fremdschämen ein und sind an Peinlichkeiten nicht zu überbieten. Inhaltlich bewegen wir uns zwischen den aufregenden Tätigkeiten Putzen, Bügeln und Kinder hätscheln ohne jedoch eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Als besonderes Schmankerl erhält der Leser gegen Ende zunehmend lyrisch zweifelhafte Gedichte des Protagonisten so sehr geschätzten Poeten „Johann Volker Motget“ – ich frage mich, ob dies ein leider verunglückter Cameo Auftritt sein soll oder einfach nur peinlich ist.

Es gibt kurze Passagen über Kriminalfälle. Unbekannte, die abgehandelt werden mit „da gab es denn fall X – ich hab ihn gelöst“. Auf welche Weise bleibt im Dunkeln, über die Arbeit des Ermittlers erfahren wir nur, dass er Dokumente wie Handydaten sichtet. Die angekündigten großen Fälle kommen durchaus auch vor. Zu meiner weiteren Überraschung werden diese als Kopie des Wikipediaeintrags (jedoch ohne korrekte Zitation) oder als völlig abstruse Behauptung ohne jeden Beleg dargeboten. Die vermeintlichen Enthüllungen sind entweder keine Neuigkeit oder nach meinem Wissensstand derart unsinnig, dass sie jeder Glaubwürdigkeit entbehren. Ohne zu viel zu verraten: dass die US Geheimdienste den HI-Virus gezüchtet haben, um ihre politische und wirtschaftliche Übermacht in der Welt zu sichern, fällt doch eher in die Kategorie absurde Verschwörungstheorie (hier hätte sogar die vom Autor so hoch geschätzte Wikipediaquelle Abhilfe geschaffen).


Fazit: Inhalt und Ankündigung haben leider gar nichts miteinander zu tun. Dies wäre akzeptabel, wenn die Geschichte den Leser in irgendeiner Weise ansprechend könnte – sie ist jedoch leider nur peinliches Liebesgesülze auf unterstem Niveau. Um den wirklich harten Vergleich zu ziehen: „50 Shades of Grey“ war hier sprachlich wie inhaltlich weit überlegen. 

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Michael Hingston - Die Dilettanten

Auf dem Campus der Simon-Frasier-University tobt das berühmt-berüchtigte Studentenleben. Zwischen langweiligen Seminaren gehen Beziehungen in die Brüche, die qualvolle Angst vor der ungewissen Zukunft, der pseudo-intellektuelle Ironiezwang, um bloß nicht aufzufallen und schon gar nicht negativ. Diese durch und durch durchschnittliche Welt wird durch gleich zwei Ereignisse unterbrochen: die Ankunft eines Hollywoodstars als ganz normalem Studenten und der Lokalzeitung Metro, die der Studentenzeitung Peak den Kampf ansagt.

Mir hat sich das Buch leider nicht erschlossen. Die selbstverliebten Figuren, die krampfhaft alles kopieren und bemüht sind, sich nie festzulegen oder Stellung zu beziehen, bleiben blass und eindimensional. Sie entwickeln sich in keiner Weise, haben keine Message und sind auch in ihren Dialogen so banal, dass es einem schier langweilt. Auf Handlung habe ich vergeblich gewartet, auch das Zeitgerüst des Romans erschließt sich nicht – Tage, Wochen oder gar ein ganzes Semester?

Sollen die überzeichneten Figuren ein überspitztes Bild auf die heutigen Studenten werfen? Das trifft zumindest auf die BA Studenten in Deutschland so gar nicht zu.

Sollen oberflächliche Massenkonsumgüter kritisiert werden? Dafür wird diesen viel zu sehr gehuldigt, die vorgeschobenen Literaturdebatten bleiben erschreckend hohl.


Von den im Klappentext angekündigten „Witz, Wahrheit und Wahnsinn“ konnte ich leider wenig entdecken. Für mich herrschten Langeweile und Bedeutungs- und Aussagelosigkeit. Möglicherweise ist das der Zustand der Studenten heute. Ich habe meine Zweifel.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Dave Eggers - The Circle

Mae Holland ist überglücklich: Dank ihrer Freundin Annie hat sie einen Job bei der begehrtesten Firma überhaupt erhalten, bei „The Circle“. Die Mitarbeiter sind cool, echte Vorreiter in allem, was das Internet betrifft, das Unternehmen bietet auf dem Campus nicht alles, was man zum Leben braucht und schnell verschmelzen Freizeit und Job. Die Arbeit im CE fällt Mae leicht und schnell erregt sie Aufmerksamkeit – aber auch weil sie mit Annie, einer der 40 wichtigsten Personen im Unternehmen privat eng befreundet ist. Doch nicht alles läuft reibungslos, Ames Vater ist schwer an MS erkrankt und nach einem anstrengenden Wochenende bei ihren Eltern und einem einsamen Kayakturn wird sie zu ihren Vorgesetzten bestellt: sie war für 48 Stunden von der Bildfläche verschwunden. Social Networking ist jedoch alles bei The Circle und Mae beginnt ihr Leben zu dokumentieren bis sie schließlich gänzlich „transparent“ wird und eine Kamera alles live überträgt, was sie erlebt. Die steigende Popularität im Internet führt jedoch zu Problemen mit ihren Mitmenschen, die dieser völligen Öffentlichkeit skeptisch gegenüberstehen. Und neueste Entwicklungen bringen plötzlich auch Annie in schwere Gewissenskonflikte.

Der Roman des Jahres mit dem gegenwärtig aktuellsten Thema global. „The Circle“ liest sich leicht und die Seiten fliegen geradezu dahin. Es sind jedoch weder die Handlung noch die etwas dümmlich-flachen Figuren, die den Reiz ausmachen. Eggers gelingt es ein Szenario zu kreieren, das einerseits nah genug an der Realität ist, dass man das Gedankenkonstrukt problemlos mitgeht, andererseits überschreitet er haarscharf immer wieder genau die Grenze, die einem zusammenzucken und denken lässt: „Das geht aber gar nicht“. Es ist genau ein Tick zu weit und reißt damit die Fragen auf, wie weit wir mit unserem zweiten Leben im Internet gehen wollen. Wollen wir wirklich alles von den anderen und unseren Vorfahren wissen? sollte es zu unserem eigenen Schutz nicht ein Stück Privatsphäre geben? Sind wir noch authentisch, wenn jeder alles sehen kann und welche Erfahrungen machen wir, wenn bei allem die Dokumentation fürs Netz im Vordergrund steht?


Auf unterhaltsame Weise stellt Eggers essentielle Fragen über unser Verhalten und die Welt, in der wir in Zukunft leben.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Alexandra Friedmann - Besserland

Das Leben gegen Ende der 80er Jahre ist nicht leicht in Weißrussland. Trotzdem schlägt sich die Familie der kleinen Alexandra tapfer durch. Mit List wissen Vater und Mutter die Lücken des Sowjetsystems für sich zu nutzen und schaffen sich so ein ganz ordentliches Leben. Dann aber hören sie immer mehr Geschichten vom Westen, wie gut es den Menschen da geht und schließlich entsteht der Entschluss, die UdSSR zu verlassen. Amerika ist das Ziel, doch die Reise ist voller Tücken und in Österreich gestrandet wird plötzlich Deutschland – oder eher noch die Vorstellung von „Besserland“ - zum Ziel. Die Ankunft überfordert ihre Sinne, doch das neue Leben hält auch neue Herausforderungen für die Familie bereit. Ein gesunder Pragmatismus und ein ordentlicher Schuss Cleverness erleichtern das Leben in der neuen Heimat.

Alexandra Friedmann schildert vieles aus der Sicht der kleinen Alexandra, was einen naiv verklärten und zum Schmunzeln anregenden Blick erlaubt. Viele Situationen sind schier komisch, auch wenn sie in der Realität haarsträubend gewesen sein müssen. Mit treffsicheren Formulierungen gelingt ihr der schmale Grat zwischen augenzwinkerndem Verständnis und nicht tolerierbarem Verhalten. Unterhaltsam schildert sie den schwierigen und gefährlichen Weg ins gelobte Land, in dem dann doch nicht Milch und Honig fließen – auch wenn Nutella eine sensationelle Erfindung zu sein scheint. Man muss die Familienmitglieder einfach lieb haben und entwickelt vielleicht eine andere Sicht auf die Lage von russischen Emigranten. Aus leitender Position mit ordentlichem Diplom hier zur Putzfrau degradiert, das Häuschen für ein Bett in einer Turnhalle hinter sich lassen, eine fremde Sprache, die jede Kommunikation verhindert – kein leichtes Unterfangen. Zwischen den Zeilen lesen sich auch die Zweifel und Verzweiflung und ganz tiefgreifende Frage wie diejenige, welches die Muttersprache des Kindes sein wird und wie wichtig es ist, dass es beide Sprachen beherrscht.


Unterhaltsam, informativ und mit dem ironischen Titel keinesfalls verklärend oder anklagend – ein gelungener Blick auf die Sicht der Einwanderer. 

Ayana Mathis - Zwölf Leben

Zwölf Leben – das von Hattie und ihren elf Kindern, in Episoden von Ayana Mathis erzählt. Mit Philadelphia & Jubilee wird Hattie - fast noch ein Mädchen – von der Realität des Lebens eingeholt. Eine schwere Lungenentzündung nimmt ihr die geliebten Zwillinge. Weitere Schicksalsschläge werden folgen. Wie etwa der von Six, der nach einem Unfall entstellt im Schoße der Kirche seinen Platz findet. Oder Ella, der sie ein besseres Leben bei ihrer reichen Schwester ermöglichen will. Und auch Alice, die versucht über eine günstige Heirat den erbärmlichen Zuständen zu entfliehen. Die Geschichte der Familie über das 20. Jahrhundert, vor der Südstaatenhärte der Jim Crow Laws. Auch die Geschichte einer Frau, die sich mehr vom Leben erhofft hatte, gelegentliche Ausbrüche wagt und doch wieder zurückkehrt zu ihren Wurzeln.


Die erzählten Episoden sind durch die Familienbande miteinander verwoben, erzählen aber jedoch gänzlich verschiedene Leben. Für mich am interessantesten waren dabei die kleinen aber doch tief gehenden Einschübe über die Diskriminierung der Schwarzen. Vor allen Hatties erstes Erlebnis auf dem Bahnhof, als all das, was sie kannte plötzlich in Frage gestellt wurde und sie sah, dass man Schwarze auch ganz anders behandeln kann. Auch die Episode um Ella, die ein besseres Leben haben soll, fand ich sehr beeindruckend, wie Hattie zerrissen wird zwischen ihren Wünschen und den Zukunftsmöglichkeiten des Kindes. Ein sehr inhaltsstarker Roman, der viele Facetten des Lebens abbildet und mit Hattie eine starke Protagonistin hat, die auch mal schwach wird.

Freitag, 3. Oktober 2014

Walter Lucius - Schmetterling im Sturm

Ein Unfall im Amsterdamer Wald, ein junges Mädchen wird dabei schwer verletzt, der Verursacher begeht Fahrerflucht. Die Ärztin Danielle kämpft um das Leben des Mädchens, doch schnell stellt sich heraus, dass es gar kein Mädchen, sondern ein Junge ist, in einem Kleid, mit Schmuck und geschminkt, fremdländischer Herkunft und der Sprache nicht mächtig. In der Klinik stößt die Journalistin Farah Hafez zufällig hinzu, sie spricht Dari und weiß auch, um welchen grausamen Kult es sich handeln könnte: ein Tanzjunge, der älteren Männern zu Diensten ist und offenbar flüchten konnte. Farah beginnt mit den Recherchen, im Gegensatz zur Ärztin will sie jedoch erst intensiv nachforschen, bevor sie damit an die Öffentlichkeit geht. Danielle dauert das zu lange, mit Hilfe einer Sensationsreporterin breitet sie den Fall des Jungen vorm großen Publikum aus und bringt damit nicht nur das Kind in Gefahr, sondern auch sich selbst.

Der Roman hat einen spannenden Grundplot, der um die Geschichte des Jungen angesiedelt ist. Auch die Figur der Farah Hafez ist komplex und mit Brüchen gestaltet, so dass sie durch den Thriller tragen kann. Allerdings wird schnell klar, dass der Autor sich nicht entscheiden konnte, welche Geschichte er erzählen möchte und immer mehr Nebenschauplätze eröffnet. Farahs komplexe Familiengeschichte in Afghanistan, die Flucht nach der Machtübernahme der Sowjets, ein schlechter Journalist, der in Südafrika dem Ansehen seines Vaters nachjagt, ein korrupter Polizist, dessen Ehe in die Brüche geht und der sich für die falsche Seite entscheidet, eine Ärztin geplagt von alten Geistern, russische Oligarchen, die die Wirtschaft bestimmen, Kinderpornographie und Missbraucht, schwarze Witwen – die Liste ließe sich noch länger fortsetzen, so dermaßen verzettelt sich Walter Lucius in seiner Story. Je mehr er hineinpackt, desto flacher werden dabei die Figuren, ihr Handeln lässt kaum mehr Logik erkennen, Plausibilität zum dem zuvor geschilderten fehlt gänzlich.

Die unsäglichen Actionszenen, die in sich völlig überflüssig sind und urplötzlich wie durch einen magischen Zufall alle Figuren auf derselben Stelle erscheinen lassen, entbehren jeder Nachvollziehbarkeit. Auch die sich im Laufe der Handlung steigernden übermenschlichen Fähigkeiten der Figuren -  die ins Koma geprügelt fröhlich pfeifend aufstehen, natürlich wie aus den Ei gepellt daherschreiten und offenbar keinerlei Schmerzen verspüren – es fällt schwer das Buch noch ernst zu nehmen, je weiter man liest. Der blutende Himmel, der auf wenigen Seiten stark überstrapaziert wird, ist mein persönlicher Tiefpunkt auf sprachlicher wie auch der Handlungsebene.


Nach starkem Anfang ein böser Absturz, der in einem erzählerischen Fiasko endet, das man als Leser nicht mehr glauben kann. Viel gewollt und wenig erreicht. 

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Theresa Révay - An den Ufern des Bosporus

Fünf turbulente Jahre in einem Land im Umbruch. Fünf turbulente Jahre für Leyla, deren Leben durch die politischen Ereignisse bestimmt wird und die genau wie auch ihre Heimat an den Herausforderungen der Zeit wächst. Ein glückliches, von Traditionen geprägtes Leben führt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Istanbul. Er ist als diplomatischer Berater unmittelbar mit den aktuellen Ereignissen zu Ende des ersten Weltkrieges konfrontiert. Das Leben der Frauen ist davon üblicherweise weitgehend unberührt, doch Leylas jüngerer Bruder Orhan, für den sie sich seit dem Tod der Eltern verantwortlich fühlt, hat sich zum Kampf im Untergrund entschieden und so lernt sie eines Tages den schwerverwundeten Deutschen Hans kennen und lieben. Zwischen zwei Männern, das Land vor der größten Veränderungen seiner Geschichte muss die junge Frau ihren eigenen Weg finden und gehen, heraus aus dem Schutz der türkischen Tradition hin zur Selbstbestimmung.


Theres Révay verbindet die Geschichte des Landes mit einer privaten Tragödie, die sehr viel Schmerz bringt, aber auch mit ungeahnten neuen Freiheiten lockt. Die Entwicklung einer Frau, die sich mehr und mehr emanzipiert und von der Tradition und Vorbestimmung löst, deren guten Seiten jedoch bewahren möchte, wird parallel zum Übergang in die moderne Türkei geschildert, die sich auch emanzipieren muss von alten Ansichten und Vorherrschaften des Westens, um einen eigenen Weg für das Land zu schaffen. Dazu die Schwierigkeiten zu lieben und festzustellen, dass es unterschiedliche Arten der Liebe geben kann, die sich nicht gegeneinander aufwiegen oder messen lassen.
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