Daniel Holbe hat die Serie um Julia Durant fortgeschrieben. Als Neueinsteiger in die Serie bleibt leider so manche Randbemerkung rätselhaft, nichtsdestotrotz ist die Geschichte in sich geschlossen und auch als Standalone ein ordentlicher Krimi. Da sich für den Leser der Fall schon weit vor dem Ende auflöst, schleppt sich der Krimi leider etwas bis zum finalen Showdown, der enttäuschenderweise ziemlich schematisch und unkreativ geraten ist. Macht akzeptable Unterhaltung ohne jedoch den ganz großen Wurf darzustellen.
Es ist schwierig Figuren zu beurteilen, deren Entwicklung man nicht kennt. Basierend nur auf diesem Roman finde ich Julia Durant nicht gerade sympathisch. Speziell im Zwischenmenschlichen redet sie leider schon immer, bevor sie ihr Gehirn einschaltet. Permanent knallt sie allen eins vor den Latz, wird dafür aber mit Herzausschütten belohnt, was sich mir so gar nicht erklärt, denn Empathie scheint für sie ein Fremdwort zu sein. Alle anderen bleiben neben ihr zu blass, um einen Eindruck zu hinterlassen.
Solider, wenn auch durchschnittlicher Krimi.