Robert Langdons vierter Fall führt den Historiker einmal mehr nach Italien. Wie er dort hingekommen ist, weiß er jedoch nicht mehr. Auch nicht wer die Frau ist, die ihn verfolgt und erschießen möchte. Schon gar keinen Reim kann er sich auf die Frage machen, warum man ihn aus der Welt schaffen möchte. Unterstützung erhält er von der geheimnisvollen Sienna, die selbst etwas zu verbergen zu haben scheint, aber mit einem scharfen Verstand und einer ordentlichen Portion Mut mit Langdon den Kampf gegen die bösen Mächte aufnimmt. Die Amnesie lässt Langdon nur langsam die einzelnen Puzzelstücke der vorausgegangenen Tage wieder zusammensetzen, bald ist jedoch klar, dass der Widersacher in Anlehnung an Dante Alighieris Divina Commedia ein Inferno über die Menschheit bringen wird, um diese drastisch zu dezimieren.
Ein typischer Dan Brown Krimi. Langdon entwickelt einmal mehr Superkräfte und kann auch halbtot noch sprinten wie ein junger Bursche. Sein kunsthistorisches Wissen löst so manches Rätsel und nebenbei darf der Leser sich an Vorlesungen zu Literatur, Architektur und Kunst im allgemeinen erfreuen. Nachdem "The Lost Symbol" schon schwer an Überzeugungskraft nachgelassen hat, kann auch "Inferno" nicht mehr wirklich vom Hocker reißen. Die Elemente sind bekannt, der Hergang der Geschichte schematisch und absehbar und leider nicht mehr so begeisternd wie die beiden ersten Bände der Reihe.
Nichtsdestotrotz gute Unterhaltung für vergnügliche Stunden. Die Idee der Amnesie ist ganz clever, auch die Auflösung durchaus überraschend, ich denke hier lohnt sich ein zweites Lesen tatsächlich, um mit dem Wissen des Endes den Verlauf der Story nochmals zu betrachten. Auch ist das Problem der Überbevölkerung ist neu als Element, bisher waren die globalen Krisen und medizinisch-ethische Frage ja nicht in Langdons Spezialthemen.
Nicht der ganz große Wurf, aber durchaus empfehlenswert.
****/5