Ein junger Mann, Lorenzo, wartet darauf, seine Halbschwester Olivia zu treffen. Sie haben sich zehn Jahre nicht gesehen und er erinnert sich an ihr letztes Zusammentreffen unter kuriosen Umständen. Um seine Eltern zu beruhigen täuscht der damals 14-jährige Lorenzo Freundschaften zu Klassenkameraden vor. Als er eines Tages erfährt, dass einige von ihnen gemeinsam zum Skilaufen fahren, erzählt er seiner Mutter, dass auch er eingeladen sei, worüber sich die Mutter so sehr freut, dass sie weinen muss. Lorenzo war immer ein Außenseiter und auffällig, selbst monatelange Sitzungen bei einem Psychologen konnten kaum etwas verbessern. Die Lüge lässt sich nicht mehr kitten und so zieht Lorenzo statt in die Berge heimlich in den Keller des elterlichen Palazzos. Er ist sich selbst genug und hat keinen Bedarf an Gesellschaft, doch die drängt sich ihm in Form der drogenabhängigen Halbschwester Olivia auf. Als es dieser im kalten Entzug immer schlechter geht, ist Lorenzo zum ersten Mal in seinem Leben gezwungen, sich um einen anderen Menschen zu kümmern und erlebt, wie viel Angst man um andere haben kann.
Was wie eine leichte Geschichte eines verschrobenen, tendenziell egomanen Kindes beginnt, entwickelt sich im Laufe der Zeit immer dramatischer. Die eine Woche im Keller lässt Lorenzo reifen und erwachsen werden. Er lernt nicht nur einiges über seine Schwester und die Eltern, sondern auch über sich selbst und sein seltsames Verhalten.
Hans Löw liest im Hörbuch mit einer ausgesprochen angenehmen Stimme, die gekonnt intoniert und die dramatischen Momente passend untermalt. Drei Stunden höchste Unterhaltung mit einem der wohl besten italienischen Gegenwartsautoren.
*****/5