Berlin: Mord an einem Wachmann einer Industrieanlage. Kairo:
Anschlag auf eine Museumsleiterin. Hindukusch: grausamer Überfall mit
Todesfolge. Diese fast alltäglichen Schreckensmeldungen setzen die üblichen
Maschinerien in Gang. Ein deutscher Kommissar, der jedoch ganz schnell von zwielichtigen
Kreisen kontaktiert wird, um ihm das Ende der Ermittlungen nahezulegen. Ein
afghanischer Polizeichef, dessen Familie die Aufklärungsarbeiten mit dem Leben bezahlt.
In Kairo wird die Situation für Freunde ebenfalls eng. Was haben die drei Fälle
gemeinsam? Jemand möchte unter allen Umständen verhindern, dass sie aufgeklärt
werden. Die Mittel hierzu scheinen unbegrenzt und die Anzahl der Opfer nicht
weiter relevant. Bald schon wird den Beteiligten klar, dass Profis am Werk sind
und es offenbar um eine ganz große Sache geht.
Gerd Schilddorfer hat einen rasanten und anspruchsvollen
Krimi geschrieben, der unterschiedliche Schauplätze auf drei Kontinenten mit
historischen Ereignissen verbindet. Was dem Leser lange Zeit als parallel
verlaufende aber unabhängige Handlungsstränge erscheint, verwebt sich nach und
nach und wird zu einem komplexen und erschreckenden Komplott, in dem es um Geld
und Ehre, alte Rechnungen und noch ältere Mysterien geht.
Der Krimi bietet alles, was man sich als Leser wünschen
kann: eine komplexe Geschichte, die zum Rätseln einlädt und sich mal in
rasantem Tempo und klassischer Verfolgungsjagd, mal in historisch fundierter
Hintergrundhandlung fortbewegt. Charaktere, die mit ihren Überzeugungen handeln
und liebevoll mit kauzigen Zügen ausgestattet wurden. Dazu noch Material für
Verschwörungstheoretiker und zwischenmenschliche Beziehungen, die mal auf der
Strecke bleiben und mal an den gemeinsamen Erlebnissen wachsen.
Beste Unterhaltung für Krimileser, die Aufmerksamkeit
fordert und dafür einige Stunden fesselt.
*****/5