Donnerstag, 1. August 2013

Rezension zu Gerd Schilddorfer – „Heiß“

Berlin: Mord an einem Wachmann einer Industrieanlage. Kairo: Anschlag auf eine Museumsleiterin. Hindukusch: grausamer Überfall mit Todesfolge. Diese fast alltäglichen Schreckensmeldungen setzen die üblichen Maschinerien in Gang. Ein deutscher Kommissar, der jedoch ganz schnell von zwielichtigen Kreisen kontaktiert wird, um ihm das Ende der Ermittlungen nahezulegen. Ein afghanischer Polizeichef, dessen Familie die Aufklärungsarbeiten mit dem Leben bezahlt. In Kairo wird die Situation für Freunde ebenfalls eng. Was haben die drei Fälle gemeinsam? Jemand möchte unter allen Umständen verhindern, dass sie aufgeklärt werden. Die Mittel hierzu scheinen unbegrenzt und die Anzahl der Opfer nicht weiter relevant. Bald schon wird den Beteiligten klar, dass Profis am Werk sind und es offenbar um eine ganz große Sache geht.

Gerd Schilddorfer hat einen rasanten und anspruchsvollen Krimi geschrieben, der unterschiedliche Schauplätze auf drei Kontinenten mit historischen Ereignissen verbindet. Was dem Leser lange Zeit als parallel verlaufende aber unabhängige Handlungsstränge erscheint, verwebt sich nach und nach und wird zu einem komplexen und erschreckenden Komplott, in dem es um Geld und Ehre, alte Rechnungen und noch ältere Mysterien geht.

Der Krimi bietet alles, was man sich als Leser wünschen kann: eine komplexe Geschichte, die zum Rätseln einlädt und sich mal in rasantem Tempo und klassischer Verfolgungsjagd, mal in historisch fundierter Hintergrundhandlung fortbewegt. Charaktere, die mit ihren Überzeugungen handeln und liebevoll mit kauzigen Zügen ausgestattet wurden. Dazu noch Material für Verschwörungstheoretiker und zwischenmenschliche Beziehungen, die mal auf der Strecke bleiben und mal an den gemeinsamen Erlebnissen wachsen.


Beste Unterhaltung für Krimileser, die Aufmerksamkeit fordert und dafür einige Stunden fesselt.  

*****/5
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