Der Klappentext klingt sehr verlockend nach einem spannenden Krimi in Kroatien. Leider hält er nicht, was er verspricht. Die Figuren sind dümmlich und strotzen nur so vor Vorurteilen gegenüber Koraten, Ostdeutschen und eigentlich allem. Mit naiver Einfältigkeit gesegnet soll Anke eigentlich die clevere Kommissarin spielen, benimmt sich aber divenhaft und leichtsinnig, was zum einen unsympathsich wirkt und zum anderen nur den Kopf schütteln lässt. Blockwart Kullmann übernimmt überall das Kommando und erwartet unbedingten Gehorsam nach seiner Mottenkisten-Lebenseinstellung. Wenigstens gibt es gutes deutsches Essen im Hotel, wär ja auch nich schöner, wenn man sich an die primitiven Südländer anpassen müsste... Über weite Strecken ist der Roman ob der dummen Platitüden unerträglich, die Handlung ist absurd und unglaubwürdig, einen Krimi gab es eigentlich nicht wirklich. Dafür wird reichlich übers Essen geplaudert und Anke schmeißt sich direkt dem erstbesten Mann so aufdringlich an den Hals, dass es nur peinlich ist, davon lesen zu müssen. Die obligatorischen Strand-Sex-Szenen setzen dann den endgültigen Tiefpunkt einer völlig verunglückten Handlung. Auch sprachlich ist der Roman kein Glanzpunkt, vor allem die Dialoge sind gestelzt und unrealistisch. Schade, Chance vertag.
1,5/5