Die Grundidee ist vielversprechend. Der religiös verblendete Serientäter, der sich wegen der erlittenen Qualen und Ablehnung rächt, im Spiel mit der Polizei. Leider bleibt der Blick in die Gedankengänge des Fanatikers zu kurz, um hierüber Spannung und Verständnis aufzubauen. Die Ermittler auf der Gegenseite bestechen durch durchgängig abstoßende Charakteristika. Linnemann ist geschätze 40 Jahre zurückgeblieben in jeder Hinsicht, etwas langsam und sehr beschränkt im Denken, technikfern und mit einfachem Weltbild gesegnet. Seine Kollegen Bender ist ein saufender Hooligan, der besonders durch misogyne Ansichten und primitives Verhalten auffällt. Die Frauenfiguren erfüllen alle Klischees: dummes Hausweibchen, mönnerhassende Karrierefrau und sexbesessenes Dummchen. Dieses abstoßende Personal, dem leider ganze Raum eingeräumt wird, zerstört leider die gute Idee hinter dem Roman, auch die Spannung bleibt daher auf der Strecke. Einige etwas relitätsferne Ausführungen kommen dann zu einem vorhersehbaren und eher schwachen Finale, das mich enttäuscht zurücklässt.
3/5