Henry Hayden ist erfolgreicher Schriftsteller und glücklich
verheiratet. Irgendwo an der Küste lebt er ein ruhiges Leben, einzig seine
Affäre mit der Lektorin Betty, seiner Entdeckerin, trübt das nach außen
perfekte Bild. Die Wahrheit hinter diesem Scheinbild, ist aber eine andere.
Henry ist ein Betrüger, denn seine Frau schreibt die Romane und als Betty ihm
beichtet, schwanger zu sein, wird er zum Mörder. Doch sein Plan geht schief und
statt der Geliebten wird die Frau zum Opfer. Als wenn dies noch nicht genug
wäre, droht ein alter Bekannter sein ganzes Scheinleben auffliegen zu lassen
und Betty sieht die Zeit für traute Zweisamkeit gekommen. Der Mord an seiner
Frau wird unweigerlich nicht der einzige bleiben.
Sascha Arango hat den Roman geschickt konstruiert. Von Beginn
an ist man in Henrys Gedankenwelt eingebunden und erlebt die Entstehung der perfiden
Pläne unmittelbar. Die Polizei und ihre Ermittlungen spielen nur eine
untergeordnete Rolle, im Zentrum steht die Frage, wie sich der vermeintliche
Autor aus dem Schlamassel befreien kann. Dies geschieht durchaus spannungsgeladen und bisweilen weiß man
nicht, ob man Henry – der nicht unbedingt ein Sympathieträger ist – wünschen soll,
gefasst zu werden oder durchzukommen. So spielt Arango auch mit dem Leser bzw.
hier dem Hörer. Axel Milberg baut mit seiner passend modulierten Lesart an den
richtigen Stellen die erforderlichen Spannungsmomente auf, die das Zuhören zu
einem großen Spaß werden lassen.