Jake Dark wird strafversetzt. Statt weiterhin dem FBI zu
dienen wird er in die tiefste Provinz nach Alaska versetzt, um dort als
Dorfsheriff seinen Dienst zu leisten. Der tiefe Winter empfängt ihn, das Licht
ist rar und auch sonst scheint in dem wenig beschaulichen Crimson so einiges
seltsam. Eine Gruppe von Amish, die offenbar der ominösen Sekte der Chlysten
angehören, treibt ihr Unwesen. Rituelle Morde fast im Stundentakt, dazu zwei
obskure KGB Agenten, ein Sheriff, der von den Toten wieder aufersteht und
unzählige falsche Identitäten bringen Jake Dark schnell an den Rand des
Wahnsinns. Bildet er sich das alles nur ein oder geschehen diese Dinge
wirklich?
Der Thriller lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits fand
ich den Schreibstil fesselnd und sehr gut passend zu der Figur Jake Dark, aus
deren Sicht die Handlung geschildert wird. Die Seiten rauschten nur so dahin,
was bei über 700 ein echtes plus ist. Die Handlung selbst konnte mich lange Zeit
packen, sehr mysteriös und Geheimnis beladen. Als jedoch in etwa nach 2/3 weitgehend
klar war, wie sich viele Vorgänge erklären, hat die Spannung für mich stark
nachgelassen. Für mich war vieles danach zum einen langatmig, zum anderen
abstrus und verworren, so dass ich nur noch leidlich vorankam. Positiv bei
alledem bleibt, dass Joseph Merrick auf schwarz-weiß-Malerei verzichtet und dem
Leser keine einfachen Antworten bietet, wie sie in so manchem Kirchen oder
Sekten-Thriller zu finden sind.