Ein neuer Auftrag für die Journalistin Scout Groff: an der
australischen Ostküste hat sich angeblich eine amerikanische Sekte niedergelassen,
die hauptsächlich junge Frauen in ihren Bann zieht und sie zu illegalen
Handlungen zwingt. Auch ihre Schwester bittet um Hilfe: an der Schule kam es zu
wiederholtem Vandalismus, betroffen war immer dieselbe Gruppe von Mädchen,
deren Unterwäsche während des Sportunterrichts zerschnitten wurde. Und in ihrem
Privatleben geht es auch drunter und drüber. Der Freund ist im fernen
Afghanistan und vor Ort macht der attraktive Polizist Scout eindeutige Avancen.
Das Buch weiß irgendwie nicht, was es sein will. Die Kriminalgeschichte
um die Sekte ist recht spannend und hat durchaus gute Aspekte, auch wenn am
Ende ein völlig überstürztes Actionende die Sache etwas unrund abschließt. Die
Story um die Schulmädchen fand ich eigentlich auch ganz interessant, aber hier
wird immer nur am Rande touchiert, nur in einzelnen Kapitel hört man was davon,
Tiefe ist Fehlanzeige. Nervig war eigentlich alles rund um Scouts Privatleben,
sprachlich wie auch inhaltlich waren wir maximal noch auf dem Niveau von „Shades
of Grey“ und die Protagonistin, die eigentlich ganz clever war, kam einem
ziemlich dümmlich und platt vor. Widerlich an dem Buch waren geschätzte 100
Szenen, in denen die Figuren im Auto irgendwelches Fast Food in sich reinstopfen.
Es hat sich mir nicht erschlossen, weshalb das Essen permanent thematisiert
werden und warum dies fast immer im Wagen zu sich genommen werden musste. Alles
in allem: wenig Anspruch, wenig Tiefe, begrenzt interessantes Personal und eine
sich dauernd verlierende Handlung.