Samstag, 19. Oktober 2013

Eugen Freund - Der Tod des Landeshauptmanns

Jörg Haider verunglückte tödlich. So viel ist bekannt, aber steckte dahinter nicht doch die Tat eines der großen Geheimdienste? Dieser Verdacht drängt sich Jasmin Köpperl auf, deren Freund spurlos verschwunden ist, der ihr jedoch mehrfach täglich E-Mails mit belastenden Inhalten schickt. Was weiß Stefan? Ist das so brisant, dass der Heeresnachrichtendienst seinen Tod vortäuscht, oder hat er das selbst als Maßnahme inszeniert, um Zeit für die Flucht zu gewinnen? Ein Wettlauf zwischen Polizei und HNA beginnt, zwei alte Freunde kämpfen gegeneinander und einer hat dabei keine saubere Weste.

Freund lässt verschiedene Handlungsstränge übereinander liegen und lange Zeit bleibt unklar, wie sie miteinander verbunden sind. Immer schwebt im Raum, dass der Tod Haiders nicht auf einen banalen Autounfall zurückzuführen ist, vor dieser Schablone spielt sich zugleich eine zweite Handlung ab, die jedoch ebenfalls direkte Drähte ins rechtsextreme Milieu hat. Dem Autor gelingt es jedoch, am Ende alles sauber zu lösen.

Auch wenn es zur Lösung kam, bleiben doch ein paar logische Zweifel, weshalb Stefan Jasmin Mails mit diesem Inhalt und nicht Belastungsmaterial gegen seinen Vorgesetzten schickt. Ebenso hat mich gestört, dass mit der Figur Jasmin das übliche Klischee des naiven dummen Weibchens bedient wird, was umso weniger passt, da sie zugleich eine angesehen Journalistin sein soll. Nach Ende der Lektüre frage ich mich auch, ob hier nicht die Popularität Haiders benutzt wird, um eine etwas dünne Geschichte aufzupeppen, denn von diesem Fall bleibt letztlich zu wenig übrig.

***/5
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