Wilhelm Speyer hat einen vergnüglichen Roman um das aufstrebende Mädchen Gaby geschrieben, die mit Humor und Pfiffigkeit gesegnet den Männern reihenweise sympathisch den Kopf verdreht. Im typischen Stil der neuen Sachlichkeit beschreibt er ihr Dasein und das Streben nach oben, sich ungeahnt bietende Möglichkeiten und banale Realität. Bisweilen erinnert Gaby mich an Irmgard Keuns kunstseidenes Mädchen - besonders durch den Diebstahl des Mantels. Ein kritischer Blick auf die Gesellschaft seiner Zeit, sprachlich heute zum Teil etwas veraltet anmutend, aber dadurch umso überzeugender als Zeitzeuge und thematisch aktuell wie vor über 80 Jahren: wer möchte nicht ein kleines Stück vom Glück und träumt nicht vom sorgenfreien Leben?
Man kann dem Elsinor Verlag nur danken dafür, Speyer wieder aufzulegen und heutigen Lesern zugänglich zu machen. Ein absoluter Schatz.