Montag, 11. November 2013

Jesper Stein - Unruhe

Kopenhagen brennt. Nach Abriss eines Jugendzentrums sind Autonome aus ganz Europa angereist und liefern sich eine Straßenschlacht mit der Polizei. Bei Ermittler Axel Stehen ruft dies böse Erinnerungen hervor und zu allem Chaos findet sich in unmittelbarer Nähe der Einsatzzentrale auch noch die Leiche eines abgeschobenen Dealers. In der unübersichtlichen Lage gerät die Polizei schnell in Bedrängnis, offenbar haben einige im Einsatz geschlafen und die Presse ist immer bestens informiert. Axel Stehen hat einen richtigen Verdacht, doch seine unkonventionellen Methoden haben ihn in Misskredit gebracht und seine Vorgesetzten entziehen ihm immer mehr Befugnisse. Man sägt an seinem Stuhl. Dazu addiert die Streitigkeiten mit seiner Exfrau befindet sich der Ermittler bald rundum in einer verzweifelten Situation, die durch eine weitere Leiche nicht verbessert wird.

Jesper Stein hat einen facettenreichen Krimi geschaffen, der sich sehr um den Protagonisten Axel Stehen dreht. Dieser ist interessant gezeichnet, mit Ecken und Kanten, offensichtlichen Schwächen für Frauen und Drogen, aber dennoch absolut verlässlich und verbissen im Job. Auch die weiteren Figuren sind nicht schablonenhaft, sondern mit verschiedenen Zügen und Unzulänglichkeiten, was sie sehr real erscheinen lässt. Das ist auch ein Grund weshalb man häufiger den Eindruck hat, dass die Handlung nicht richtig vorankommt. Längen entstehen aber trotzdem keine. Das Ende war gemessen an der Handlung zuvor für mich ein wenig zu stark aufgetragen actionreich. Bis kurz vor Schluss war mir der Täter noch ein Rätsel, weshalb ich mir nicht ganz sicher bin, ob mich die Auflösung wirklich überzeugt, da sie zuvor nur wenig angelegt war.


Alles in allem gute und solide Unterhaltung.

****/5
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