Kopenhagen brennt. Nach Abriss eines Jugendzentrums sind
Autonome aus ganz Europa angereist und liefern sich eine Straßenschlacht mit
der Polizei. Bei Ermittler Axel Stehen ruft dies böse Erinnerungen hervor und
zu allem Chaos findet sich in unmittelbarer Nähe der Einsatzzentrale auch noch
die Leiche eines abgeschobenen Dealers. In der unübersichtlichen Lage gerät die
Polizei schnell in Bedrängnis, offenbar haben einige im Einsatz geschlafen und
die Presse ist immer bestens informiert. Axel Stehen hat einen richtigen
Verdacht, doch seine unkonventionellen Methoden haben ihn in Misskredit
gebracht und seine Vorgesetzten entziehen ihm immer mehr Befugnisse. Man sägt
an seinem Stuhl. Dazu addiert die Streitigkeiten mit seiner Exfrau befindet
sich der Ermittler bald rundum in einer verzweifelten Situation, die durch eine
weitere Leiche nicht verbessert wird.
Jesper Stein hat einen facettenreichen Krimi geschaffen, der
sich sehr um den Protagonisten Axel Stehen dreht. Dieser ist interessant
gezeichnet, mit Ecken und Kanten, offensichtlichen Schwächen für Frauen und
Drogen, aber dennoch absolut verlässlich und verbissen im Job. Auch die
weiteren Figuren sind nicht schablonenhaft, sondern mit verschiedenen Zügen und
Unzulänglichkeiten, was sie sehr real erscheinen lässt. Das ist auch ein Grund
weshalb man häufiger den Eindruck hat, dass die Handlung nicht richtig
vorankommt. Längen entstehen aber trotzdem keine. Das Ende war gemessen an der
Handlung zuvor für mich ein wenig zu stark aufgetragen actionreich. Bis kurz
vor Schluss war mir der Täter noch ein Rätsel, weshalb ich mir nicht ganz
sicher bin, ob mich die Auflösung wirklich überzeugt, da sie zuvor nur wenig
angelegt war.
Alles in allem gute und solide Unterhaltung.
****/5