Oslo wird von einem unheimlichen Mörder erschüttert. An bekannten Tatorten begeht er an Jahrestagen eine grausame Tat. Schnell wird klar, dass die Opfer in einem Zusammenhang mit der ursprünglichen Tat stehen müssen: sie haben in dem Fall ermittelt. Der Serienmörder hat es auf die Polizei abgesehen. Die Lage spitzt sich zu und es führt kein Weg daran vorbei: Harry Hole muss zurück in den Dienst, um die Ex-Kollegen zu helfen. Aber dieser Fall wird auch ihm einiges abverlangen, nicht nur überlebt mit Beate einer seiner engsten Vertrauten nicht - auch Rakel und Oleg geraten in die Fängen des Irren.
Kennt man die Vorgängerbände nicht, ist es nicht ganz einfach in die Geschichte zu finden. Auch ist für Neulinge der Serie verwirrend, dass Harry Hole erst relativ spät in die Handlung kommt, die aber ab diesem Zeitpunkt deutlich an Fahrt und Spannung gewinnt. Immer mehr Zusammenhänge offenbaren sich und auch die Verbindung zur Vorgeschichte wird hergestellt, so dass man mehr und mehr in den Sog der Handlung gerät.
Besonders interessant und hervorhebenswert ist Nesbos Fähigkeit, Dinge nicht zu sagen oder nur anzudeuten und den Leser so auf eine falsche Fährte zu schicken. Mehr als einmal bleibt man erschrocken mit offenem Mund sitzen, fassungslos - bevor sich die Anspannung wieder löst und man erkennt, einmal mehr auf die clevere Ausdrucksweise des Autors hereingefallen zu sein. An Spannung mangelt es wahrlich nicht und man merkt an jeder Stelle, dass Nesbo ein Meister seines Faches ist.