Donnerstag, 7. November 2013

Manuela Reizel - "Recovery"

Eine Gruppe mutiger kalifornischer Hacker ist in den Besitz kompromittierender Informationen gekommen, für die bereits Menschen das Leben lassen mussten. Die NSA ist ihnen auf den Fersen und jagt ihnen auch in Europa nach. Dort soll eines der Genies die Verschlüsselung lösen, doch der ist geradewegs in die Arme der Geheimagentin getorkelt und bezahlt diese Unvorsichtigkeit teuer. Auch in Deutschland bewegt sich eine kleine Gruppe auf dünnem Eis und stell der Öffentlichkeit mutig Material zur Verfügung, dass die Mächtigen lieber verborgen gesehen hätten und sich mit diesen Herren anzulegen, wird ein teures Unterfangen.

Ich hatte große Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, was an vielen technischen Details zu Beginn lag, die auch durch das Glossar nur begrenzt klarer wurden. Erst langsam nimmt die Geschichte Fahrt auf und die Figuren gewinnen an Profil. Zu dem Zeitpunkt, als die Handlung sich verdichtet und an Geschwindigkeit zulegt, steigt die Spannung und der Leser wird gefesselt. 

Leider war für mich die Lösung dann doch zu banal und platt. Hinzu kommt, dass unzähliche lose Enden bleiben, die weder in Zusammenhang zu Haupthandllung stehen noch ihre Bedeutung erklären. Ebenfalls schwierig war das Gefühl, dass mir die ganze Zeit wesentliche Informazionen zum Verhältnis der Figuren zueinander fehlen und Teile der Vorgeschichte angedeutet werden, aber nie wirklich Sinn erlangen.

Das Thema ist unbestritten hochaktuell und im allgemeinen Bewusstsein. Die Gefahren, denen sich Whistleblower aussetzen, kommen durch die Handlung auch klar heraus, für mich manchmal zu sehr stereotyp und klischee behaftet, aber duchaus interessant. Leider lenken Nebensächlickeiten immer wieder davon ab und gleich zwei große Enthüllungen in verschiedenen Ländern aufdecken zu wollen, ist vielleicht auch zu viel gewollt. 

3,5/5
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