Donnerstag, 28. November 2013

Katja Kleiber - Dicker als Blut

Ein Frankfurter Anwalt wird ermordet. Seine Tochter beauftragt die Ex-Punkerin Sandy, die Ermittlungen als Privatdetektivin aufzunehmen. Noch am Tatort stellt sie fest, dass der Anwalt nicht nur getötet, sondern auch gefoltert wurde. Zunächst fällt der Verdacht auf eine Gruppe Hausbesetzer, doch ein zweiter Mord an einem illegalen Einwanderer, der scheinbar im Zusammenhang mit dem ersten Fall steht, legt nahe, dass es Ndere Hintergründe geben muss. Mehr und mehr Ungereimtheiten treten zu Tage und Sandy alle Hände voll zu tun - was durch ihr chaotisches Privatleben nicht leichter wird.

Das Buch fällt durch den flampsigen, umgangssprachlichen Ton aus dem Rahmen. Dieser passt jedoch gut zur Protagonistin, aus deren Perspektive die Handlung erzählt wird. Das Personal ist insgesamt eher extrem zwischen der reichen Frankfurter Oberschicht und illegalen Einwanderern sowie der linksalternativen Szene. Der Kriminalfall wird am Ende etwas hastig, aber sauber und in sich stimmig gelöst. Kritikpunkte sind für mich die Figuren, die aufgrund der Erzählperspektive wenig Entwicklung zeigen und deren Hintergrund sich auch nicht wirklich klärt. Sandy schwankt mir auch zu sehr zwischen clever kombiniert und dann wieder völlig weltfremd und verblödet, was mir zu viel Bruch ist. Um sich richtig wohl im Roman zu fühlen, muss man schon eine gehörige Portion Sympathie für die Protagonistin mitbringen, die mir bisweilen leider fehlt, sich jeden Abend bis zum Filmriss zu besaufen, wenn eventuell Menschenleben am eigenen Handeln hängen, ist mir zu fremd.

Alles in allem für mich ein durchschnittlicher Krimi.
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