Samstag, 22. September 2012

Arthur Golden - Die Geisha

Eine Frau blickt zurück auf ihr bewegtes Leben. Chronologisch begleitet der Leser das arme Bauernmädchen Chiyo, das in den 1920er Jahren in Japan von einem besseren Leben träumt, als sie einen Geschäftsmann kennenlernt, der so anders ist als ihre todkranke Mutter und der Vater, der wortkarg am liebsten auf seinem Boot aufs Meer hinausfährt. Als das Ende der Mutter naht und der Vater die beiden Töchter nicht mehr versorgen kann, werden diese verkauft und in die Stadt geschickt. Chiyo kommt in eine Okiya, wo sie zur Geisha ausgebildet werden soll, die ältere Schwester wird zur Prostitution gezwungen. Der kleinen Chiyo stehen harte Arbeitsjahre bevor, die von so manchem Unglück und Trauer begleitet sind. Obwohl sie mit ihren wundersamen Augen überall Aufmerksamkeit erregt, meint es das Schicksal nicht immer gut mit ihr. Der Leser begleitet sie auf dem harten Weg bis hin zur angesehenen Geisha, die ranghohe Politiker und Industrielle becirct. Auch den Krieg kann sie dank ihrer Kontakte noch relativ unbeschadet überleben und schließlich folgt dann doch noch ein happy-End.

Interessant sind die Einblicke in das Geisha-Leben. Die extreme Situation in der Okiya, die Ausbildung, Intrigen und Machtspiele, denen die jungen Mädchen ausgesetzt sind. Auch die Rolle der Frauen und ihre Arbeit als Geisha waren mir bis dato nicht so bekannt. Auch wenn es eine fiktive Geschichte ist, wird sicherlich sehr viel Wahrheit dabei sein, vorstellen kann man es sich allemal.

Das Buch ist sehr interessant und oftmals auch spannend zu lesen. nichtsdestotrotz hat es seine Längen. 600 kleinstgedruckte Seiten müssen erst einmal bewältigt werden, wenn es sich überwiegend um Beschreibungen handelt und die Handlung nur langsam vor sich hinplätschert und eine Episode im Teehaus auf die nächste folgt. Letztlich lohnt es sich aber doch, weil es eine der westlichen Welt fremde Kultur von innen heraus zeigt.

*****/5
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