Freitag, 28. September 2012

Petros Markaris - Live!


Kostas Charitos ist nach den Verletzungen bei seinem letzten Fall noch im Genesungsurlaub. Adriani kommt dies gerade recht, kann sie sich doch endlich ordentlich um ihren Mann kümmern, sprich das Kommando über sein Leben übernehmen. Als jedoch vor laufender Kamera ein Selbstmord geschieht, ist Kostas Polizeiinstinkt geweckt. Das kommt ihm doch etwas seltsam vor, vor allem das angebliche Bekennerschreiben einer ominösen Vereinigung. Nach dem zweiten öffentlichen Selbstmord wird er zurück an die Arbeit befördert - allerdings muss er inoffiziell und heimlich ermitteln, was im vorliegenden Fall eher günstig ist. Nach und nach entfaltet sich ein dubioses Geflecht von Firmen, die nicht nur in Griechenland operieren und sich dabei dumm und dämlich verdienen.

Petros Markaris hat mit diesem Roman aus der Kostas Charitos Reihe wieder einen tief in der griechischen Kultur angesiedelten Roman geschaffen. Die Geschichte ist komplex und spannend, mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die nebenbei einiges an Einblick in das Denken und Agieren der Griechen erlauben - wenn auch bisweilen vermutlich etwas übertrieben. Der Protagonist mit seinen Marotten und Unzulänglichkeiten ist ein echter Sympathieträger, mit dem man gerne ermittelt und leidet.

Was besonders positiv auffällt im Vergleich zum ersten Band der Reihe: die Übersetzung ist bei weitem nicht so holprig, sondern liest sich flüssig und ist in einem natürlichen Deutsch geschrieben.

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