Samstag, 17. November 2012

Hartwig Hochstein (Hrsg) - Stammtischmorde. 9 Leipziger packen aus

Die Stammtischmorde sind eine Krimi-Kurzgeschichtensammlung. Eine Rezension dazu zu verfassen, fällt schwer, denn so unterschiedlich wie die Autoren sind auch die Geschichten. Nicht nur in der Länge (von drei Seiten bis fünfzig ist alles dabei), sondern auch in der Gestaltung der Geschichten ist die Spannbreite enorm. Der kurze knackige Krimi ist darunter, genauso das eher psychlogisch angelegt Stück - bei manchen fehlt gar der Mord. Gemeinsam bleibt der Bezugsort Leipzig, der bei den meisten Geschichten auch Schauplatz ist und sich als roter Faden hindurchzieht. Ich habe drei Favoriten unter den Kurzkrimis: Mandy Kämpf "Ich weiß, wer es getan hat" besticht durch die enorme Spannung unter der die Hauptfigur steht. Sophie Sumburanes "Ein ehrenwertes Haus" wartet mit viel Witz und Humor in einer bissigen Mordgeschichte auf und Romy Fölcks "Pauliner-Pakt" überzeugt mich durch die historisch-geographische Verankerung mit der Stadt Leipzig. Warum mich gerade die Frauen in der Sammlung am meisten ansprechen, weiß ich nun nicht genau, die männlichen Kollegen bieten nämlich auch gute Unterhaltung.

Eine gelungene Abwechlung zum Langkrimi. Auch wenn große Schwankungen zwischen den Geschichten sind, kann die Anthologie überzeugen und gerade die Variation in Ton, Stil und Plot ist sehr gelungen. Dass ein verbindendes Moment gegeben ist, lässt die Zusammenstellung in sich stimmig werden.

*****/5
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