Mittwoch, 28. November 2012

Roland Krause - Fuchsteufelswild


Roland Krause – Fuchteufelswild

Der zweite Fall für den Münchner Ermittler Josef Sandner. Eigentlich ist dieser für ein erholsames Wochenende in den Kurort Bad Kohlgrub. Schon beinahe auf den Weg zurück in die Landeshauptstadt, erhält er die Info, dass der aktuelle Fall – ein Mord an einem Yoga-Guru – eine Verbindung in das Kurörtchen hat und sich Sandner, da er schon vor Ort ist, doch direkt die Ermittlungen aufnehmen kann. Die Kollegen ermitteln derweil unter der Leitung der Kommissarin Wiesner in München.

Was folgt sind vielfältige Verstrickungen an beiden Orten, eine Vielzahl an Verdächtigen und Unverdächtigen, die auch Motive hätten. Voller Einsatz wird von den Ermittlern verlangt, gebrochene Nasen und Füße, Strangulierungen und Schmisse – der Fall bringt sie alle an die Grenzen des Machbaren. Und weil das noch nicht ausreicht, kommt auch gleich ein zweiter Fall hinzu, der sogar Nacht und Nebel Aktionen auf einem Friedhof erfordern.

Der Kriminalfall ist komplex angelegt und bleibt für den Leser lange Zeit undurchschaubar. Die Lösung ist jedoch überzeugend und die Tatsache, dass gleich mehrere Täter mit verschiedenen Zielen agieren, macht den Krimi zu einer Ausnahme in seinem Genre der inzwischen großen Zahl an Regionalkrimis. Situationskomik findet sich ebenso wie böser Sarkasmus, so dass der Roman zu einer überzeugenden Mischung aus Krimi und Komödie wird, jedoch die Suche nach dem Mörder immer im Vordergrund bleibt.

Besonders auffallend ist Krauses Sprachverwendung. Die Figuren verwenden überwiegend Dialekt, was besonders bei der dörflichen Bevölkerung überzeugend wirkt. Bisweilen nicht ganz einfach zu folgen, aber mit Glossar und Vorstellungsvermögen trotzdem gut zu bewältigen. Zweiter stilistischer Pluspunkt ist die bildhafte Sprache des Autors. Mit urkomischen Vergleichen und Einwürfen wird die Handlung kommentiert und mehr als einmal wird der berühmte Nagel drastisch-direkt aber absolut treffend auf den Kopf getroffen.

Gemessen mit vergleichbaren Krimis sicherlich einer der anspruchsvolleren und gelungeneren. Gute Unterhaltung mit ganz viel Lokalkolorit.

*****/5
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