Hamburg, Ende des 19. Jahrhunderts. Ein junges Mädchen; Henrietta, vergnügt sich in der Stadtvilla, wo sie mit ihrem Vater lebt. Der Gouvernante kann sie entfliehen und so ein Stück von der anderen, viel härteren Welt Hamburgs kennen lernen. 14 Jahre später ist sie verheiratet und lebt in England. Der Tod ihres Vaters bringt sie zurück an die Elbe. Doch bei diesem einen Trauerfall soll es nicht bleiben. kurz nach ihrer Ankunft findet man auch ihren Ehemann tot - ermordet. Aber was hat er in Hamburg zu suchen, war er nicht in Amsterdam auf Geschäftsreise? Und wer hatte Grund ihn zu töten? Nicht nur diese Fragen treiben die Hamburger Polizei, Henrietta und ihre Verwandten um, sondern auch die Tatsache, dass scheinbar ihr ganzes Vermögen - väterlicher und ehegattennseits - verloren scheint. Es wird Zeit, dass sich die junge Frau selbst um ihre Angelegenheiten kümmert und Licht in die verborgenen Seiten der Männer in ihrem Leben bringt.
Das Buch zeichnet die Entwicklung eines gut behüteten, weltfremden Mädchen zu einer selbstbestimmten frau nach, die Konventionen schon einmal ignorieren kann. Daneben wird das Hamburg zur Jahrhundertwende, auf dem Welt zu einer bedeutenden Handelsmacht skizziert, integriert in eine gut gelungene Kaufmannsgeschichte. Die sozialen Standesunterschiede und damit verbundenen Schwierigkeiten im Umgang miteinander kommen genauso zum Tragen wie innerfamiliäre Zwistereien und verborgene Ausreißer.
Ein Garten mit Elbblick ist ein Sittengemälde des hanseatischen Bürgertums des wilhelminischen Deutschlands gepaart mit Krimiaspekten und ersten Anzeichen von Emanzipation junger Frauen. Eine gelungene Verbindung, die gute Unterhaltung bietet.
*****/5