Paula, frisch getrennt und mäßig erfolgreich mit ihrer eignen Kanzlei wird von einer russischen Familie im rechtlichen Beistand gebeten. Der Vermieter hat beim Auszug ein teureres, altes Cello heimlich entwendet und will es nicht mehr rausrücken. Dass das nur die halbe Wahrheit ist und diese Mandanten sie so schnell nicht vom Haken lassen, kann Paula nicht ahnen. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt und schon bald ist sie Mitglied einer russischen Großfamilie mit leicht illegalen Tendenzen, unorthodoxen Problembeseitigungsmethoden, aber stets sofort da, wenn Not am Manne ist.
Mit unterhaltsamem Ton schildert Alexandra Fröhlich die ersten Monate in Paulas neuem Leben. Anekdotisch mit tiefen Einblicken in die fremde Kultur, die ihren eigenen Regeln folgt. Amüsant, bisweilen grenzwertig, aber immer mit Herzlichkeit gewinnt der Leser die verschrobenen Figuren lieb. Im Stile Vladimir Kaminers hat Fröhlich keine ganz neue Idee, jedoch ein lesenswertes Buch geschaffen.
****/5
Dienstag, 29. Januar 2013
Sonntag, 27. Januar 2013
Edgar Wallace - Der unheimliche Mönch
Ein cleverer Goldraub, der jedoch zwei der Täter ins Gefängnis bringt. Der intelligente Kopf der Bände, der für viele Jahre ausgesorgt hat und sich aus der Öffentlichkeit zurückzieht. Ein altes Landhaus mit versteckten Gängen und mutige und gewitzte Polizisten - Die Zutaten für einen klassischen Krimi nach altem, aber bewährtem Muster. Edgar Wallace unterhält auch nach vielen Jahren noch mit seinen typischen Whodunnits, die ohne viel Blutvergießen, Übersinnliches oder weltweite Verschwörungstheorien auskommen, sondern sich auf die Grundfesten der Menschen stützen.
Solide und spannend.
****/5
Solide und spannend.
****/5
Samstag, 26. Januar 2013
Ake Edwardson - Die Rache des Chamäleons
Peter Mattéus, erfolgreich in der schwedischen Werbeindustrie, erhält eines morgens anonyme Post: Bilder seiner Familie aus unmittelbarer Nähe aufgenommen. Ein Schlüssel führt ihn zu einem Schließfach, in dem sich ein Händy befindet. Ein Anruf und seine längst begraben geklaubte Vergangenheit holt ihn ein. Zu Hause erwarten ihn bereits Flugtickets nach Spanien, eine Reise, die er nur ungern antritt, denn dort ist noch eine Rechnung offen und die soll er nun begleichen.
Der Plot ist für einen Krimi überzeugend konstruiert, es dauert lange, bis sich die Zusammenhänge entwirren und am Ende steigt die Spannung bis ins Unermessliche - um dann nochmals unerwartete Wendungen aufzubieten. Allerdings wird das ganze durch eine sehr anstrengende Sprache zerstört. Die Dialoge sind von der ersten bis zur letzten Seite unerträglich und schier nervtötend. Es ist nicht klar, ob das nur an den unsäglich unsympathischen Protagonisten liegt oder am Unvermögen des Autors, interessante Unterhaltungen zu formulieren. Das Buch wird so immer wieder zur Qual, die den Leser vor die Frage stellt, ob er sich das weiter antun soll oder besser gleich aufgibt. Schade, eine tolle Idee so mieserabel umzusetzen.
***/5
Der Plot ist für einen Krimi überzeugend konstruiert, es dauert lange, bis sich die Zusammenhänge entwirren und am Ende steigt die Spannung bis ins Unermessliche - um dann nochmals unerwartete Wendungen aufzubieten. Allerdings wird das ganze durch eine sehr anstrengende Sprache zerstört. Die Dialoge sind von der ersten bis zur letzten Seite unerträglich und schier nervtötend. Es ist nicht klar, ob das nur an den unsäglich unsympathischen Protagonisten liegt oder am Unvermögen des Autors, interessante Unterhaltungen zu formulieren. Das Buch wird so immer wieder zur Qual, die den Leser vor die Frage stellt, ob er sich das weiter antun soll oder besser gleich aufgibt. Schade, eine tolle Idee so mieserabel umzusetzen.
***/5
Freitag, 25. Januar 2013
Virginia Brac - Double Peine
Die Psychologin Véra Cabral wird zu einem Mordfall ins Gefängnis gerufen. Giselle Leguerche hat eine Wärterin ermordet. Erstaunlich ist, dass Giselle ihre zehnjährige Strafe völlig unauffällig abgesessen hat und nur wenige Tage vor der Entlassung stand. Aber noch ein weiteres Problem, privater Natur, belastet Véra. Ihre Schwägerin wird von ihrem Mann geprügelt - schon wenige Tage später ist sie nicht mehr am Leben.
Zwei spannende Geschichten mit unerwarteten Entwicklungen miteinander verwoben und fesselnd erzählt. Eine überzeugende Protagonistin mit Ecken und Kanten, der im Leben auch wenig geschenkt wird. Überzeugender Krimi mit französischem Charme.
****/5
Zwei spannende Geschichten mit unerwarteten Entwicklungen miteinander verwoben und fesselnd erzählt. Eine überzeugende Protagonistin mit Ecken und Kanten, der im Leben auch wenig geschenkt wird. Überzeugender Krimi mit französischem Charme.
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Mittwoch, 23. Januar 2013
Ariane Devell - Bis einer weint!
Devells kleines Buch kommt ganz zustieg daher. Das Cover mit dem Teufel lässt ein lustiges, unterhaltsames und bissiges Werk erwarten. Versprochen werden 20 Tipps für gute Menschen. Man erhält jedoch ziemlich unlustige und unnütze Ratschläge, die jeglicher Sinanhaftigkeit und Logik entbehren. Mit zahlreichen Zitaten versucht der Autor seine abstrusen Ansichten wie niemals zu Lächeln und bloß keine Ideen zu teilen zu untermauern. Dies ist manchmal sogar unterhaltsam, überwiegend jedoch einfach überflüssig und sinnbefreit.
Wenn das Cover nicht wäre, gäbe es sehr wenig positive Aspekte. Der Tona ist zwar recht unterhaltsam, jedoch macht der absurde Inhalt alles danieder.
*/5
Wenn das Cover nicht wäre, gäbe es sehr wenig positive Aspekte. Der Tona ist zwar recht unterhaltsam, jedoch macht der absurde Inhalt alles danieder.
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Dienstag, 22. Januar 2013
Ursula Neeb - Madame empfängt
Frankfurt am Main, 1830er Jahre. Morde an jungen Hausangestellten schrecken die Bankenmetropole auf. Wer hat es auf die jungen Bediensteten abgesehen, die derart verarmt waren, dass sie sich prostituieren mussten, um überleben zu können und dann an den falschen Mann geraten sind? Die Polizei kann recht schnell einen Täter präsentieren, dass dieser ein Alibi hat und gar den Beschreibungen der Augenzeugen entspricht, stört da erst einmal wenig. Lediglich das Fräulein Sidonie Weiß möchte diesen Zustand nicht hinnehmen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Als angesehene Poetin und Mitglied der Oberschicht erhält sie Einlass in den besten Häusern und dort scheint der Täter seinen finalen Schlag vorzubereiten.
Als Krimi deklariert hat der Fall um die Morde auch durchaus eine gewisse Spannung, wenn auch schon bald klar ist, wer als Täter nur in Frage kommt. Dafür rückt dann viel eher die Frankfurter Gesellschaft Mitte des 19. Jahrhunderts in den Fokus und insbesondere die Zustände der Dienstmägde werden drastisch und sehr plastisch geschildert. Daher eher ein Sittengemälde als ein Krimi und unter diesem Aspekt durchaus interessant und unterhaltsam.
****/5
Als Krimi deklariert hat der Fall um die Morde auch durchaus eine gewisse Spannung, wenn auch schon bald klar ist, wer als Täter nur in Frage kommt. Dafür rückt dann viel eher die Frankfurter Gesellschaft Mitte des 19. Jahrhunderts in den Fokus und insbesondere die Zustände der Dienstmägde werden drastisch und sehr plastisch geschildert. Daher eher ein Sittengemälde als ein Krimi und unter diesem Aspekt durchaus interessant und unterhaltsam.
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Samstag, 19. Januar 2013
Rose Tremain - Adieu, Sir Merivel
In ihrem historischen Roman begleitet Rose Tremain die letzten Jahre von Sir Merivel. Als erfolgreicher Arzt in der Gunst des englischen Königs stehend bewohnt er mit seiner Tochter Bidnold Manor. Als die junge Frau einer Einladung von Freundinnen folgend nach Cornwall aufbricht, beschließt Sir Merivel, auf Auslandsreise nach Frankreich zu gehen. Mit einem Empfehlungsschreiben von König Charles ausgestattet erwartet er ein schönes Leben in Versailles und wird schwer enttäuscht. Der einzige Lichtblick seiner Zeit bei den Franzosen ist die Bekanntschaft mit der Schweizerin Louise, deren eifersüchtiger Ehemann Merivel jedoch beim Leben bedroht und dessen Rückkehr nach England beschleunigt. Dort findet er seine Tochter dem Tod nahe und auch der König ist in schlechtem Zustand. Über diese Unglücke vergisst er Louise beinahe und erst Monate später, nachdem seine Lieben ins Leben zurückgekehrt sind, macht er sich auf die Reise in die Schweiz, wo er auf ein spätes Liebesglück hoffen kann. Doch das Leben erspart ihm keine Sorge und bald schon muss er wieder in Königreich heimkehren - der König liegt im Sterben.
Rose Tremain gelingt es, das 17. Jahrhundert zum Leben zu erwecken. Sir Merivel ist facettenreich gezeichnet mit all seinen Sorgen, Bedenken, aber auch naturwissenschaftlichen Interessen und somit ein gelungener Protagonist, dem das Leben nicht immer Wohl gesonnen ist. Auch eine gewisse Spannung bleibt durch die Schicksalsschläge nicht aus. Ein leichter Roman, der leider ein wenig Tiefe vermissen lässt, dies jedoch in angenehm überzeugendem Tom wettmachen kann.
****/5
Rose Tremain gelingt es, das 17. Jahrhundert zum Leben zu erwecken. Sir Merivel ist facettenreich gezeichnet mit all seinen Sorgen, Bedenken, aber auch naturwissenschaftlichen Interessen und somit ein gelungener Protagonist, dem das Leben nicht immer Wohl gesonnen ist. Auch eine gewisse Spannung bleibt durch die Schicksalsschläge nicht aus. Ein leichter Roman, der leider ein wenig Tiefe vermissen lässt, dies jedoch in angenehm überzeugendem Tom wettmachen kann.
****/5
Donnerstag, 17. Januar 2013
Pentti Kirstilä - Klirrender Frost
Sakari Kaarto, erfolgreicher Unternehmer, beschließt sein Leben zu ändern. Zunächst ist unklar, weshalb er sich zum Ekel entwickelt und sich zwingt vor anderen wie ein Säufer aufzutreten. Er beauftragt dann einen Kriminellen einen Einbruch bei sich vorzunehmen und auch mit seinem potentiellen Schwiegersohn bemüht er sich ein möglichst schlechtes Verhältnis zu bekommen. Er will von allen als verrückt wahrgenommen werden. Gut informiert und detailliert geplant will er nämlich einen Mord begehen und mit möglichst geringer Strafe davonkommen. Das gelingt ihm zunächst, aber dann nimmt jemand Rache an ihm, denn sein Plan wurde durchschaut.
Für einen Krimi ziemlich zäh, die Kommissare lasch und langweilig. Ein im Grunde sehr cleverer Plot schlecht erzählt.
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Für einen Krimi ziemlich zäh, die Kommissare lasch und langweilig. Ein im Grunde sehr cleverer Plot schlecht erzählt.
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Montag, 14. Januar 2013
Max Bronski - Der Tod bin ich
Max Bronski nahm Wissenschaftler auf der Suche nach der Weltformel, die Zeit des kalten Krieges im geteilten Deutschland, vier sich gegenseitig bespitzelnde Geheimdienste, eine Menge Hybris und einen genialen Einfall eines jungen zwischen die Fronten geratenen Physikers, um daraus einen anspruchsvollen, aber überzeugenden Roman zu schaffen.
Erzählt wird die Geschichte des Bertold Oftenhain, dessen Liebe für die Physik und die Musik ein Leben lang unter den unterschiedlichen Einflüssen russischer, amerikanischer, englischer sowie DDR Geheimdiensten steht, die ihm nicht nur den Ruhm und die Anerkennung für seine Entdeckung rauben, sondern auch seine geliebte Frau, den Sohn und die gesamte Lebensplanung nehmen. Nachdem er sich schon lange mit allem arrangiert hat, wir er jedoch genauso wie seine Gegenspieler von der Vergangenheit eingeholt und er muss für seine Entscheidungen aus jungen Jahren nochmals zahlen.
Das Label "Thriller" halte ich für nicht gut gewählt. Max Bronski hat einen zum teil klassischen Spionageroman geschrieben, in dem sich die alten Kräfte gegenüber stehen und versuchen, gegenseitig auszubooten. Dazu zeichnet er den schwierigen Weg der Naturwissenschaftler im 20. Jahrhundert nach. Zwischen dem Forscherdrang und dem Wunsch, die Welt zu verstehen, sowie dem politischen Druck, ihre Erkenntnisse für das Militär und inhumane Zwecke zur Verfügung zu stellen, waren für diese ethische Fragen zu einem zentralen Punkt ihrer Arbeit geworden. Durch die nicht chronologische Darstellung, wahrt Bronski die Spannung und löst nur nach und nach das Geflecht auf, dem der Leser sich zu Beginn etwas verwirrt gegenüber sieht. Dass eine solche Verstrickung nicht ohne Opfer auskommt, liegt auf der Hand. Bis zu letzt hebt er sich die Frage auf, welche der alten Supermächte siegen und in den Besitz der Weltformel geraten wird.
Mit viel Spannung, wenn auch wenig Nervenkitzel, fesselt Bronski den Leser und liefert zugleich Einblick in eine faszinierende Wissenschaft und schafft spannende Verbindungen zur Musik. Für das Genre sicherlich weitaus anspruchsvoller und tiefgründiger als die Masse, wenn auch der Wehrmutstropfen unpassender Titel bleibt.
*****/5
Erzählt wird die Geschichte des Bertold Oftenhain, dessen Liebe für die Physik und die Musik ein Leben lang unter den unterschiedlichen Einflüssen russischer, amerikanischer, englischer sowie DDR Geheimdiensten steht, die ihm nicht nur den Ruhm und die Anerkennung für seine Entdeckung rauben, sondern auch seine geliebte Frau, den Sohn und die gesamte Lebensplanung nehmen. Nachdem er sich schon lange mit allem arrangiert hat, wir er jedoch genauso wie seine Gegenspieler von der Vergangenheit eingeholt und er muss für seine Entscheidungen aus jungen Jahren nochmals zahlen.
Das Label "Thriller" halte ich für nicht gut gewählt. Max Bronski hat einen zum teil klassischen Spionageroman geschrieben, in dem sich die alten Kräfte gegenüber stehen und versuchen, gegenseitig auszubooten. Dazu zeichnet er den schwierigen Weg der Naturwissenschaftler im 20. Jahrhundert nach. Zwischen dem Forscherdrang und dem Wunsch, die Welt zu verstehen, sowie dem politischen Druck, ihre Erkenntnisse für das Militär und inhumane Zwecke zur Verfügung zu stellen, waren für diese ethische Fragen zu einem zentralen Punkt ihrer Arbeit geworden. Durch die nicht chronologische Darstellung, wahrt Bronski die Spannung und löst nur nach und nach das Geflecht auf, dem der Leser sich zu Beginn etwas verwirrt gegenüber sieht. Dass eine solche Verstrickung nicht ohne Opfer auskommt, liegt auf der Hand. Bis zu letzt hebt er sich die Frage auf, welche der alten Supermächte siegen und in den Besitz der Weltformel geraten wird.
Mit viel Spannung, wenn auch wenig Nervenkitzel, fesselt Bronski den Leser und liefert zugleich Einblick in eine faszinierende Wissenschaft und schafft spannende Verbindungen zur Musik. Für das Genre sicherlich weitaus anspruchsvoller und tiefgründiger als die Masse, wenn auch der Wehrmutstropfen unpassender Titel bleibt.
*****/5
Sonntag, 13. Januar 2013
Isaac B. Singer - Der Büßer
Jospeh Shapiro ist nach dem Holocaust aus Europa nach Amerika ausgewandert und hat dort sehr erfolgreich ein Geschäft aufgebaut. Mit seiner Frau Celia ist er glück, dennoch beginnt er eine Affäre mit Liza, die ihn mehr und mehr finanziell ausnimmt und auch noch ihre Tochter samt Freund von ihm leben lässt. Nach einem Eklat hastet er Mitten in der Nacht nach Hause, um dort seine Gattin mit Liebhaber zu überraschen. Nach einer kurzen Irrfahrt durch New York und einem jüdischen Gebet entscheidet er sich, nach Israel zu gehen und Buße zu tun für sein bisheriges Leben. Er möchte sich auf den Pfad der Tugend zurückbesinnen und der Lebensweise seiner Vorfahren nachwandeln. Der Anfang im gelobten Land ist nicht einfach, doch er erkennt, dass das für ihn die einzig mögliche Art ist, weiterzuleben, auch wenn in Israel genauso wie in New York, kaum mehr jemand die alten Werte lebt.
Singer zeichnet in aller Tiefe die Verzweiflung Shapiros nach und begleitet sie Suche nach dem Sinn des Lebens in seiner gewohnt ironisch-philosophischen Weise.
****/5
Singer zeichnet in aller Tiefe die Verzweiflung Shapiros nach und begleitet sie Suche nach dem Sinn des Lebens in seiner gewohnt ironisch-philosophischen Weise.
****/5
Freitag, 11. Januar 2013
Ali McNamara - Tatsächlich liebe in Notting Hill
Scarlett, 23, erfolgreich mit ihrem Vater in der eigenen Firma, filmverliebt, und kurz vor der Hochzeit mit David. Unzufrieden mit ihrem Leben ergreift sie die Chance für vier Wochen in Notting Hill das Haus von Bekannten zu hüten und so ein wenig Abstand zu gewinnen. Schon bei ihrer Ankunft lernt sie den verrückten Oscar kennen, der als einer der wenigen ihre Leidenschaft für Filme und die Suche nach Filmszenen im echten Leben nachvollziehen kann. Ihr Nachbar Sean ist da schon deutlich reservierter, doch als sie sich mit ihm zu einer Hochzeit einer Cousine aufmacht, beginnt das Eis zu schmelzen. Durch Zufall kommt das Gespräch auf ihre Mutter, die die Familie vor vielen Jahren verlassen hat und mit der Scarlett mehr als nur das Aussehen zu teilen scheint. So beginnt Scarletts und Seans Suche nach ihrer Mutter, aber auch nach der Frage, wie sie ihr Leben gestalten wollen und ob der etwas langweilige, aber dafür bodenständige David die bessere Wahl ist als Sean, der schon einmal impulsiv handelt.
Der Buch erfüllt alle Erwartungen an Chick-Lit. Das schnell verliebte Mädchen, die durch ihren chaotischen Charakter immer wieder in lustige und peinliche Situationen gerät. Dazu der dauernde Vergleich mit Liebesfilmen alten und neuen Datums, das typische Personal vom schwulen Berater-Freund bis zum spießigen Vielleicht-Ehegatten. Unterhaltsam geschrieben und flott in der Handlung, auch wenn es bisweilen ein wenig zu viel aufgetragen ist und die Realität in weite ferne rückt. Sehr nett die Erklärungen zu den Filmen am Ende für Leser, die nicht alle gesehen haben.
****/5
Der Buch erfüllt alle Erwartungen an Chick-Lit. Das schnell verliebte Mädchen, die durch ihren chaotischen Charakter immer wieder in lustige und peinliche Situationen gerät. Dazu der dauernde Vergleich mit Liebesfilmen alten und neuen Datums, das typische Personal vom schwulen Berater-Freund bis zum spießigen Vielleicht-Ehegatten. Unterhaltsam geschrieben und flott in der Handlung, auch wenn es bisweilen ein wenig zu viel aufgetragen ist und die Realität in weite ferne rückt. Sehr nett die Erklärungen zu den Filmen am Ende für Leser, die nicht alle gesehen haben.
****/5
Mittwoch, 9. Januar 2013
Francoise Sagan - Aimez-vous Brahms?
"Aimez-vous Brahms?" ist der Satz, der Buch die entscheidende Wendung gibt. Paule, Ende 30, lebt im Paris der 50er Jahre einen etwas unkonventionellen Stil. Sie ist locker mit Roger liiert und ansonsten ziemlich frei. Die Beziehung wird hauptsächlich vom Mann bestimmt, der sich meldet, wann er Zeit hat und die Vereinbarung der offenen Beziehung nutzt und nebenbei diverse Liebschaften pflegt. Bei der Arbeit lernt Paule zufällig den 25-jährigen Simon kennen, Sohn ihrer Auftraggeberin. Trotz des Altersunterschieds ist der Anwalt sofort von ihr bezaubert und macht ihr den Hof. Anfangs von Paule belächelt merkt sie recht bald, wie angenehm es sein kann, wenn ein Mann sich um sie bemüht und ihr Aufmerksamkeit schenkt. Eine Einladung zu einem Brahms-Konzert, als Roger sich zeitgleich mit einer jungen Amerikanerin vergnügt, lässt sie derart zweifeln, dass sie sich zu Simon bekennt und Roger aus ihrem Leben verbannt. Ihr wird klar, dass sie gar nicht mehr weiß, was ihr gefällt und wofür sie sich interessiert, da sie blind Roger gefolgt war. Was folgt, ist nicht die glückliche neue Liebe, sondern auch die Erkenntnis, dass trotz aller Schwierigkeiten eine innige Verbindung zu Roger da war. Für diesen ist die Trennung weitaus schmerzlicher als er sich vorstellen konnte.
Francoise Sagan ist eine Meisterin des Ausdrucks tiefer Gefühle und Zerrissenheit ohne dabei platt oder obszön zu wirken. Es ist ein Genuss ihren Roman zu lesen und den Gedanken der Figuren zu folgen, die sie messerscharf erfasst, wobei sie auch unangenehme Seiten nicht verschweigt.
*****/5
Francoise Sagan ist eine Meisterin des Ausdrucks tiefer Gefühle und Zerrissenheit ohne dabei platt oder obszön zu wirken. Es ist ein Genuss ihren Roman zu lesen und den Gedanken der Figuren zu folgen, die sie messerscharf erfasst, wobei sie auch unangenehme Seiten nicht verschweigt.
*****/5
Montag, 7. Januar 2013
Ulrich Wickert - Der Richter aus Paris
Ulrich Wickert, langjähriger Chef-Korrespondent der ARD in Paris, arbeitet in seinem Roman die Affären Frankreichs auf, die Ende der 90er Jahre das Land erschütterten. Ein Sumpf aus Intrigen, Skandalen, schwarzen Kassen in den zahlreiche Politiker und andere Staatsorgane verwickelt waren. Der tapfere Richter Jacques Ricou stellt sich dem entgegen und ermittelt trotz aller Wiederstände und Bedrohungen. Je tiefer er sucht, desto mehr eröffnet sich ihm ein Bild grausamer Kolonialherren und korrupter Politiker.
Unterhaltsam, aber zu bemüht die ganz große Geschichte mit einzubinden.
**/5
Unterhaltsam, aber zu bemüht die ganz große Geschichte mit einzubinden.
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Sonntag, 6. Januar 2013
Charles Webb - The Graduate [Hörspiel]
Los Angeles, Sommer 1963. Der junge Benjamin Braddock hat gerade das College abgeschlossen und seine Eltern wollen eine Feier für ihn veranstalten. Doch ihm ist nicht nach Party zumute, denn er weiß nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Eine Freundin der Eltern, Mrs Robinson, bitten ihn, sie nach Hause zu fahren, wo sie ihm offen eine Affäre anbietet. Benjamin ist verwirrt und ergreift zunächst die Flucht. Doch schon wenige Tage später kommt es zum ersten Treffen in einem Hotel. Er ist aufgeregt, er stottert, die Situation überfordert ihn. Doch mit ihrem kühlen Charme und all ihren Reizen überzeugt Mrs Robinson ihn.
Die Zeit fliegt dahin, zwischen entspanntem Nichtstun und heimlichen Treffen mit Mrs Robinson, in denen wie Benjamin es ausdrückt: "We didn't talk - we just met". Seine Eltern bedrängen ihn unterdessen immer mehr, sich mit Elaine Robinson zu treffen, die sie für eine geeignete Schwiegertochter halten würde. Ihre Mutter ist dagegen und kündigt ihm Krieg an, sollte er doch ein Treffen wagen. Es passiert, was passieren musste: die jungen Leute gehen aus, verlieben sich und Mrs Robinson macht Benjamin das Leben zur Hölle.
In keiner Weise hat der Stoff an Aktualität verloren, Charle Webbs Geschichte um den jungen, planlosen Absolventen, der einerseits einer älteren Frau verfällt und gleichzeitig erfährt, wie schmerzhaft wahre Liebe sein kann, ist schlicht zeitlos. Polly Thomas hat sie in in diesem Hörspiel ebenfalls hervorragend umgesetzt, mit bestechenden Sprechern - insbesondere einer phantatsischen Mrs Robinson, deren Stimme so überzeugend ist, dass man sich nicht fragen muss, wie Benjamin ihr verfallen konnte. Zwei Stunden Genuss pur.
*****/5
Die Zeit fliegt dahin, zwischen entspanntem Nichtstun und heimlichen Treffen mit Mrs Robinson, in denen wie Benjamin es ausdrückt: "We didn't talk - we just met". Seine Eltern bedrängen ihn unterdessen immer mehr, sich mit Elaine Robinson zu treffen, die sie für eine geeignete Schwiegertochter halten würde. Ihre Mutter ist dagegen und kündigt ihm Krieg an, sollte er doch ein Treffen wagen. Es passiert, was passieren musste: die jungen Leute gehen aus, verlieben sich und Mrs Robinson macht Benjamin das Leben zur Hölle.
In keiner Weise hat der Stoff an Aktualität verloren, Charle Webbs Geschichte um den jungen, planlosen Absolventen, der einerseits einer älteren Frau verfällt und gleichzeitig erfährt, wie schmerzhaft wahre Liebe sein kann, ist schlicht zeitlos. Polly Thomas hat sie in in diesem Hörspiel ebenfalls hervorragend umgesetzt, mit bestechenden Sprechern - insbesondere einer phantatsischen Mrs Robinson, deren Stimme so überzeugend ist, dass man sich nicht fragen muss, wie Benjamin ihr verfallen konnte. Zwei Stunden Genuss pur.
*****/5
Sophie Hannah - Das fremde Haus
Sophie Hannahs aktuelles Buch, "Das fremde Haus", wird als Psychothriller angekündigt. Eine junge Frau, Connie, glaubt, Mitten in der Nacht beim surfen auf einer Immobilienseite eine tote Frau in einer Blutlache beim viruellen Rundgang in einem Haus entdeckt zu haben. Sie weckt ihren Lebensgefährten Kit, doch das Video des Hauses ist völlig normal - keine Leiche mehr zu sehen. Nichtdestotrotz informieren sie die Polizei, die auch nicht wirklich etwas mit diesem Hinweis anfangen kann. Connie glaubt schon verrückt zu werden und sich alles nur einzubilden - bis sich eine zweite Frau meldet, die die Tote ebenfalls gesehen hat. Der Fall stellt viele vor ein Rätsel: die Polizei ebenso wie Connies Therapeutin, ihren (vermeintlich) liebenden Ehenmann sowie ihre Familie.
Der Klappentext und die Grundzüge der Geschichte sind spannend, Sophie Hannah liefert auch eine Lösung - die ist jedoch ziemlich weit hergeholt, wenig überzeugend und nicht befriedigend. Bis es dazu kommt, quält sie den Leser nicht mit Spannung, sondern mit lamentierenden Ehepaaren auf Hochzeitsreise (deren Bedeutung für den Roman sich gar nicht erklärt, ebenso wenig wie die Schwester der Braut mit ihrer Affäre), mit einer nervigen, engstirnigen Familie Connies, die in ihrem kleinstädtischen Getue eine Zumutung ist, einer versetzten Therapeutin, die selbst psychologische Betreuung nötig hätte und einer Protagonistin, die leider so wenig sympathisch ist, dass man sich phasenweise wünscht, es würde einfach eine Erkrankung diagnostiziert und sie würde weggesperrt, damit das Ganze ein Ende hat.
Von einem Psychothriller erwarte ich Spannung und einen Reiz weiter zu lesen, ebenso wie eine Geschichte, die an den Nerven zerrt. Einiges davon wurde im Prolog angelegt - aber dann wurde das Genre gänzlich verfehlt und in weiten Teilen scheint es eher ein depressiver Frauenroman zu sein. Die Geschichte ist zu konstruiert, um glaubhaft zu sein, die Figuren sind nicht überzeugend und Spannung fehlt ebenso. Leider mehr Quälerei als Freude beim Lesen.
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Der Klappentext und die Grundzüge der Geschichte sind spannend, Sophie Hannah liefert auch eine Lösung - die ist jedoch ziemlich weit hergeholt, wenig überzeugend und nicht befriedigend. Bis es dazu kommt, quält sie den Leser nicht mit Spannung, sondern mit lamentierenden Ehepaaren auf Hochzeitsreise (deren Bedeutung für den Roman sich gar nicht erklärt, ebenso wenig wie die Schwester der Braut mit ihrer Affäre), mit einer nervigen, engstirnigen Familie Connies, die in ihrem kleinstädtischen Getue eine Zumutung ist, einer versetzten Therapeutin, die selbst psychologische Betreuung nötig hätte und einer Protagonistin, die leider so wenig sympathisch ist, dass man sich phasenweise wünscht, es würde einfach eine Erkrankung diagnostiziert und sie würde weggesperrt, damit das Ganze ein Ende hat.
Von einem Psychothriller erwarte ich Spannung und einen Reiz weiter zu lesen, ebenso wie eine Geschichte, die an den Nerven zerrt. Einiges davon wurde im Prolog angelegt - aber dann wurde das Genre gänzlich verfehlt und in weiten Teilen scheint es eher ein depressiver Frauenroman zu sein. Die Geschichte ist zu konstruiert, um glaubhaft zu sein, die Figuren sind nicht überzeugend und Spannung fehlt ebenso. Leider mehr Quälerei als Freude beim Lesen.
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Samstag, 5. Januar 2013
Irmgard Keun - Das kunstseidene Mädchen
Vor genau 70 Jahren veröffentliche Irmgard Keun zum ersten Mal ihren Tagebuch-artigen Roman um die 18-jährige Doris. Zu Beginn lebt diese in einer nicht weiter genannten mittleren Stadt im Rheinland, wo sie in einem Büro arbeitet und langweilige Briefe tippen muss, bei denen sie immer die Kommas vergisst, da Zeichensetzung sie einfach nicht inspiriert. Mit ihrer Kollegin Therese träumt sie von einem besseren Leben, ein Glanz möchte sie werden und berühmt. Sie spürt, dass etwas in ihr ist, das raus möchte und so wirft sie ihren Job hin und beginnt mit einer kleinen Rolle am Theater. Männern macht sie schöne Augen und gefällt auch gut, was sie geschickt mit ihren Alltagsbedürfnissen verbindet. Nur Hubert, den sie liebt, kann sie nicht glücklich machen, denn er muss eine standesgemäße Frau heiraten.
Nachdem sie einen Feh gestohlen hat, muss Doris flüchten und so kommt sie ins turbulente Berlin, wo sie bei Tilli Unterschlupf findet. Doch ohne Papiere und Anstellung ist das Überleben schwer und irgendwann ist kein Mann mehr da, der sie versorgen kann. Nachdem sie bereits mehrere Tage im tiefen Winter in der Stadt umhergeirrt ist, nimmt Ernst sie auf, weil er selbst gerade so traurig ist. Seine Frau hat ihn verlassen und er sucht nur menschliche Nähe - jedoch nicht körperlich. Die abgemagerte Doris schläft die erste Zeit nur, bis ihre Lebensgeister wieder wach werden und sie geradezu in der Rolle der Ehefrau aufgeht. Sie versorgt den Haushalt und nach und nach entsteht auf beiden Seiten so etwas wie Liebe. Doch Ernst kann seine Hanne nicht vergessen und so steht Doris irgendwann wieder auf der Straße mit der Erkenntnis, dass ein Glanz zu werden vielleicht doch nicht alles ist im Leben.
Irmgard Keun trifft den Ton eines naiven jungen Mädchens aus der Provinz hervorragend. Die großen Träume, ebenso wie die kleinen Freuden und Enttäuschungen sind glaubhaft geschildert. Schmunzelt man bisweilen über Doris, erschrickt man ein anderes Mal ob der Dreistigkeit, mit der sie die Männer regelrecht ausnimmt. Doch eigentlich hat man Mitleid mit dem Mädchen, das letztlich herzensgut ist und doch auch nur ein wenig Glück verdient hätte.
****/5
Nachdem sie einen Feh gestohlen hat, muss Doris flüchten und so kommt sie ins turbulente Berlin, wo sie bei Tilli Unterschlupf findet. Doch ohne Papiere und Anstellung ist das Überleben schwer und irgendwann ist kein Mann mehr da, der sie versorgen kann. Nachdem sie bereits mehrere Tage im tiefen Winter in der Stadt umhergeirrt ist, nimmt Ernst sie auf, weil er selbst gerade so traurig ist. Seine Frau hat ihn verlassen und er sucht nur menschliche Nähe - jedoch nicht körperlich. Die abgemagerte Doris schläft die erste Zeit nur, bis ihre Lebensgeister wieder wach werden und sie geradezu in der Rolle der Ehefrau aufgeht. Sie versorgt den Haushalt und nach und nach entsteht auf beiden Seiten so etwas wie Liebe. Doch Ernst kann seine Hanne nicht vergessen und so steht Doris irgendwann wieder auf der Straße mit der Erkenntnis, dass ein Glanz zu werden vielleicht doch nicht alles ist im Leben.
Irmgard Keun trifft den Ton eines naiven jungen Mädchens aus der Provinz hervorragend. Die großen Träume, ebenso wie die kleinen Freuden und Enttäuschungen sind glaubhaft geschildert. Schmunzelt man bisweilen über Doris, erschrickt man ein anderes Mal ob der Dreistigkeit, mit der sie die Männer regelrecht ausnimmt. Doch eigentlich hat man Mitleid mit dem Mädchen, das letztlich herzensgut ist und doch auch nur ein wenig Glück verdient hätte.
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Donnerstag, 3. Januar 2013
Jakob Hein - Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht
Jakob Hein lässt wieder jemanden aussteigen, nach Herrn Jensen ist es jetzt Boris Moser, der sich mit seiner eigenen Agentur selbstständig macht. Auf die Frage der hübschen Rebecca, die eines Tages versehentlich bei ihm anruft, was er denn betreibt, antwortet er, dass er verworfene Ideen sammle um sie bei Gelegenheit zusammenzubringen und zum Erfolg zu führen. Rebeccas Neugierde ist gewecket und so sucht sie ihn auf. Im Gespräch findet sie heraus, dass es auch Romananfänge gibt, die Boris eigentlich nicht mag, aber um das Zusammensein mit Rebecca zu verlängern, beginnt er zu erzählen. Was folgt sind Geschichten in Geschichten und die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Ein interessantes kleines Büchlein, von Menschen auf der Suche und auf der Flucht. Auf der Scuhe nach ihrem Sinn, auf der Flucht vor der Gesellschaft und der Konvention. Gebannt schaut man den Figuen dabei zu und genießt die Erzählung.
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Ein interessantes kleines Büchlein, von Menschen auf der Suche und auf der Flucht. Auf der Scuhe nach ihrem Sinn, auf der Flucht vor der Gesellschaft und der Konvention. Gebannt schaut man den Figuen dabei zu und genießt die Erzählung.
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Mittwoch, 2. Januar 2013
Kristina Ohlsson - Aschenputtel
Ein regnerischer Sommer in Schweden. Sara ist mit ihrer Tochter auf dem Weg zurück nach Stockholm als der Zug außerplanmäßig halten muss. Sie verlässt kurz ihr schlafendes Kind und die Ereignisse nehmen ihren Lauf: die Mutter verpasst die Weiterfahrt, das Kind verschwindet spurlos und niemand hat etwas gesehen. Schon wenige Tage später steht fest: Lilian wurde ermordet. Der Täter scheint auf der Hand zu liegen: die Eltern befinden sich in der Trennung, Sara wurde von ihrem Ehemann seit Jahren misshandelt und wollte ihn samt Tochter verlassen. Als es zu einem zweiten Mord kommt, der deutliche Parallelen aufweist, muss das Ermittlungsteam die Fakten wieder neu mischen.
Die Ermittlungen werden von einem heterogenen Team durchgeführt, das nur schwer zusammenfindet. Der Leiter Alex, erfahrener Polizist, der sich mit Mitte 50 auf seiner Bauchgefühl verlässt, aber durchaus offen für Neues ist. Die studierte Sara, distanziert zu Menschen, eher analytisch als emotional die Dinge betrachtend und mit essentiellen Fragen in ihrem Privatleben konfrontiert. Peder, wild auf Karriere wobei seine Ehe gerade den Bach runter geht und das nicht nur auf zu viel Arbeit zurückzuführen ist. Zuletzt Ellen, die schon immer im Schatten stand und auch hier nicht die ganz große Rolle spielt.
Die Geschichte ist spannend auch wenn die Ermittler sehr lange für den entscheidenden Durchbruch brauchen, das entscheidende Motiv und verbindende Element lag schon weit früher auf der Hand und hat sich geradezu aufgedrängt. Die Figuren sind alle in ihrer Unterschiedlichkeit bemerkenswert und mit glaubwürdigen Charakterzügen ausgestattet, die sie nicht zwingend sympathisch aber auf jeden Fall interessant machen.
Ein gelungenes Debüt der Schwedin, dass Lust auf mehr von ihr macht.
*****/5
Die Ermittlungen werden von einem heterogenen Team durchgeführt, das nur schwer zusammenfindet. Der Leiter Alex, erfahrener Polizist, der sich mit Mitte 50 auf seiner Bauchgefühl verlässt, aber durchaus offen für Neues ist. Die studierte Sara, distanziert zu Menschen, eher analytisch als emotional die Dinge betrachtend und mit essentiellen Fragen in ihrem Privatleben konfrontiert. Peder, wild auf Karriere wobei seine Ehe gerade den Bach runter geht und das nicht nur auf zu viel Arbeit zurückzuführen ist. Zuletzt Ellen, die schon immer im Schatten stand und auch hier nicht die ganz große Rolle spielt.
Die Geschichte ist spannend auch wenn die Ermittler sehr lange für den entscheidenden Durchbruch brauchen, das entscheidende Motiv und verbindende Element lag schon weit früher auf der Hand und hat sich geradezu aufgedrängt. Die Figuren sind alle in ihrer Unterschiedlichkeit bemerkenswert und mit glaubwürdigen Charakterzügen ausgestattet, die sie nicht zwingend sympathisch aber auf jeden Fall interessant machen.
Ein gelungenes Debüt der Schwedin, dass Lust auf mehr von ihr macht.
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