Dienstag, 22. Januar 2013

Ursula Neeb - Madame empfängt

Frankfurt am Main, 1830er Jahre. Morde an jungen Hausangestellten schrecken die Bankenmetropole auf. Wer hat es auf die jungen Bediensteten abgesehen, die derart verarmt waren, dass sie sich prostituieren mussten, um überleben zu können und dann an den falschen Mann geraten sind? Die Polizei kann recht schnell einen Täter präsentieren, dass dieser ein Alibi hat und gar den Beschreibungen der Augenzeugen entspricht, stört da erst einmal wenig. Lediglich das Fräulein Sidonie Weiß möchte diesen Zustand nicht hinnehmen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Als angesehene Poetin und Mitglied der Oberschicht erhält sie Einlass in den besten Häusern und dort scheint der Täter seinen finalen Schlag vorzubereiten.

Als Krimi deklariert hat der Fall um die Morde auch durchaus eine gewisse Spannung, wenn auch schon bald klar ist, wer als Täter nur in Frage kommt. Dafür rückt dann viel eher die Frankfurter Gesellschaft Mitte des 19. Jahrhunderts in den Fokus und insbesondere die Zustände der Dienstmägde werden drastisch und sehr plastisch geschildert. Daher eher ein Sittengemälde als ein Krimi und unter diesem Aspekt durchaus interessant und unterhaltsam.

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