Mittwoch, 2. Januar 2013

Kristina Ohlsson - Aschenputtel

Ein regnerischer Sommer in Schweden. Sara ist mit ihrer Tochter auf dem Weg zurück nach Stockholm als der Zug außerplanmäßig halten muss. Sie verlässt kurz ihr schlafendes Kind und die Ereignisse nehmen ihren Lauf: die Mutter verpasst die Weiterfahrt, das Kind verschwindet spurlos und niemand hat etwas gesehen. Schon wenige Tage später steht fest: Lilian wurde ermordet. Der Täter scheint auf der Hand zu liegen: die Eltern befinden sich in der Trennung, Sara wurde von ihrem Ehemann seit Jahren misshandelt und wollte ihn samt Tochter verlassen. Als es zu einem zweiten Mord kommt, der deutliche Parallelen aufweist, muss das Ermittlungsteam die Fakten wieder neu mischen.

Die Ermittlungen werden von einem heterogenen Team durchgeführt, das nur schwer zusammenfindet. Der Leiter Alex, erfahrener Polizist, der sich mit Mitte 50 auf seiner Bauchgefühl verlässt, aber durchaus offen für Neues ist. Die studierte Sara, distanziert zu Menschen, eher analytisch als emotional die Dinge betrachtend und mit essentiellen Fragen in ihrem Privatleben konfrontiert. Peder, wild auf Karriere wobei seine Ehe gerade den Bach runter geht und das nicht nur auf zu viel Arbeit zurückzuführen ist. Zuletzt Ellen, die schon immer im Schatten stand und auch hier nicht die ganz große Rolle spielt.

Die Geschichte ist spannend auch wenn die Ermittler sehr lange für den entscheidenden Durchbruch brauchen, das entscheidende Motiv und verbindende Element lag schon weit früher auf der Hand und hat sich geradezu aufgedrängt. Die Figuren sind alle in ihrer Unterschiedlichkeit bemerkenswert und mit glaubwürdigen Charakterzügen ausgestattet, die sie nicht zwingend sympathisch aber auf jeden Fall interessant machen.

Ein gelungenes Debüt der Schwedin, dass Lust auf mehr von ihr macht.

*****/5
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