Eigentlich möchte er sich ja nur ausruhen, deshalb fährt der
Multimillionär Frank Mellendorf nach Cannes, wo er während der Festspiele auch
mit dem befreundeten Regisseur Michael McLorey Zeit verbringen möchte. Was
angenehm an der Côte d’Azur beginnt, entwickelt sich für den Unternehmer jedoch
schnell zum Höllentrip, denn er ist in einen Film seines vermeintlichen
Freundes geraten, der sich mit seinem letzten Meisterstück selbst übertreffen
will: ein realer Mord geschieht vor der Kamera und echte Aufnahmen bilden das
Rahmenprogramm. Unglaubliche Mittel hat er eingesetzt und minutiös jeden
Schritt geplant. Sein Plan scheint aufzugehen, denn die Polizei sieht in
Mellendorf den Mörder und McLorey kann unbehelligt an seinem Werk arbeiten.
Der Plot ist außergewöhnlich und in sich stimmig
konstruiert. Die kurzen Kapitel und raschen Szenenwechsel schaffen ein hohes
Tempo, was passend ist zu der erzählten Zeit und dem Leser das Gefühl geben,
direkt in der Handlung zu sein. Für mich persönlich trüben ein paar unlogische
Handlungen, die etwas zu große Anzahl an Zufällen und die schier übermenschlichen
Fähigkeiten von McLoreys Helfer das Vergnügen. Auch hätte der Roman durch ein
wenig mehr Tiefe bei den Figuren an Format gewonnen, sie bleiben doch alle sehr
oberflächlich und selbst McLorey, der mit seinem unsäglichen Plan offenkundig
gestört ist, tritt mit seiner Psyche nicht wirklich in Erscheinung.
Insgesamt eine gute Idee und spannende Unterhaltung.