Sonntag, 27. April 2014

Vanessa Eden - Warum Männer 2.000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach.

Wer bei dem Titel einen voyeuristischen Blick ins Prostitutionsgewerbe erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Vanessa Eden hat, wie es auch auf dem auffällig pinkfarbenen Cover vermerkt ist, einen Escort-Coach geschrieben und genau das ist das Buch auch. Es gibt nützliche Tipps für all diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, in diese Branche einzusteigen. Nach einem kurzen historischen Abriss folgen systematisch Betrachtungen über die verschiedenen Sparten der Prostitution, ihr gesellschaftliches Ansehen inklusive Vorurteile, Ein- und Ausstieg in das Gewerbe sowie rechtlich-wirtschaftliche Aspekte aber auch die Frage danach, ob man wirklich geeignet ist. Man merkt der Autorin nicht nur ihre Erfahrung an, denn alle Kapitel werden mit Anekdoten gespickt, die vielfach warnend, manchmal aber auch fast zum Schmunzeln sind, aber immer passend das Gesagte unterstreichen und sachlich-informativ bleiben.

Wer sollte das Buch lesen?
Es ist ein Coach und als solcher nach meiner Einschätzung nicht nur sehr gelungen, sondern insbesondere informativ. Eindringliche Warnungen, nützliche Tipps und viele Hinweise auf weitere Informationen und Anlaufstellen bieten für Einsteigerinnen eine gute Basis, vor allem um sich ernsthaft noch einmal die Frage zu stellen, ob man nicht zu illusorisch- euphorisch an die Sache geht. Sicherlich lassen sich mit dem Coach eine ganze Reihe von Fehlern – die unter Umständen schwerwiegende Folgen haben können – vermeiden.

Für wen ist es noch interessant?
Da plane keine Karriere im Erotikgewerbe und fand das Buch trotzdem sehr erhellend. Vieles, was mir eigentlich nur aus dem Fernsehen und eher diffus bekannt war, wurde klargestellt und erscheint jetzt in einem anderen Licht. Gerade auch die Frauen, die sich in diesem Gewerbe bewegen haben mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen, die mit dem Buch entkräftet werden. Darüber hinaus gab es viele Aspekte, die auch im Alltag jeden Menschen treffen (vor allem der Bezug auf Catherine Hakims erotisches Kapital sei hier erwähnt) und die Aspekte der Selbstständigkeit treffen ohnehin auf jede Branche zu.

Was bietet das Buch nicht?
Anleitungen zum Sex und wie man „den Mann“ glücklich macht. Fotos mit leichtbekleideten Frauen oder Darstellungen sexueller Handlungen. Und das ist auch richtig so, da dies nicht dem Sinn und Zweck des Coachs entsprechen würde.

Fazit

Sehr lesenswert, da es einen sachlich-informativen Einblick in die Branche gibt. Unverzichtbar für diejenigen, die sich mit dem Gedanken Escortservice tragen.
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