Fürstenfelde in der Uckermark. Das jährliche Dorffest steht
an und in der Nacht davor sind die Bewohner des von der Welt abgeschnittenen
Dörfchens auf den Beinen. Ein Schramm, ehemaliger NVA Oberst will seinem Leben
ein Ende setzen, die junge Anna erleidet beim Joggen einen Asthmaanfall, Frau
Kranz will das Dorf bei Nacht malen und unzählige andere bereiten sich auf den
großen Tag vor. In das Geschehen verwebt sich die Historie, die Mythen und
Sagen, die dem Dorf sein ganz eigenes Gesicht geben.
Stansic zeichnet eine Momentaufnahme einer Gruppe von
Bewohnern, die quasi überall in Deutschland zu Hause sein könnten. Persönliche
Schicksale, die sich mit der Umgebung verbinden und durch sie bestimmt werden.
Keine große Handlung, darum geht es hier nicht, sondern das Dasein an genau
diesem Tag in seiner historischen nicht-Bedeutung, mal verzweifelt, mal
depressiv, manchmal noch hoffnungsvoll, meist wenig vom Leben erwartend – so ist
das ländliche Deutschland nun einmal und Sasa Stanisic hat es eingefangen. Die
Hörversion vom Autor selbst gelesen hätte ein wenig mehr Modulation vertragen
können, nichtsdestotrotz bringt sie ungefiltert vielleicht gerade darum das
Banal-Alltägliche an einem außergewöhnlichen Tag hervor.