Eric Steinhauers Büchlein kommt schon in einer recht bemerkenswerten
Aufmachung daher. Schlicht in schwarz gehalten mit klassischer Schrift und als
einziges Bildelement einem Totenkopf lockt es den Leser. Auch im Fontispitz wird
dieses Design wiederholt, unzählige Weiße Totenköpfe auf schwarzem Grund – und ein
einziger in rot. Auch im Buch selbst wird durch Ratten, Totenköpfe, Fledermäuse
etc. mit einer Auswahl an Gruselelementen durch die Gestaltung der Inhalt
unterstützt. Eine sehr gelungene, durch und durch stimmige Aufmachung des
Buches.
In sieben Kapiteln wird dargelegt, welchen morbiden
Zusammenhang es zwischen Büchern, Bibliotheken, dem Lesen und dem Tod gibt.
Manche sind dabei mehr gelungen andere wirken leider etwas bemüht. Der Leser
erfährt etwas über Bibliotheksbestattungen, Leichenteile als Exponate und
Einbände aus Menschenhaut – eine interessante Zusammenstellung allerlei früher üblicher
und heutzutage weitgehend verschwundener Praktiken. Auch die Gefahren auf
mikrobiologischer Ebene, die durch unzählige Benutzer und dem Buch als
Trägermedium ausgehen, sind durchaus aufschlussreich und zugleich lassen sie
einem im Umgang mit dem Buch kurz innehalten. Der Missbrauch von Büchern, sie
als Träger gefährlichen Wissens zu deklarieren und damit zu Ursachen
psychischer Erkrankungen zu deklarieren ist ein historisch belegtes und heute
noch immer vorhandenes Faktum. Vampire und allerlei dem Aberglaube entsprungene
Kandidaten finden ebenso ihren Platz in einem Kapitel wie zuletzt die Gedanken
zur Zukunft des gedruckten Buches und Bibliotheken in der digitalen Welt.
Eine unterhaltsame Zusammenstellung die den Titel sehr weit
greift und viele unterschiedliche Aspekte einschließt. Nicht alles ist völlig
neu, der Plauderton lässt aber auch diese Teile unterhaltsam werden.