Nach Jahren in aller Herren Länder wollen Mickeys Eltern ihm
ein geregelteres Leben in den USA ermöglichen. Doch sein Vater stirbt bei einem
Autounfall und seine Mutter betäubt sich danach mit Drogen. Der Junge muss also
zu seinem Onkel ziehen und zum ersten Mal in eine Highschool gehen. Dort findet
er schnell Anschluss zusammen mit ihm ist auch Ashley neu an der Schule, doch
plötzlich verschwindet das Mädchen. Außer ihr findet Mickey in den Außenseitern
Ema, ein verschlossenes aber cleveres Mädchen, und Löffel, dem chaotischen Sohn
des Hausmeisters, gut Freunde, die sich mit ihm auf die Suche machen. Eine Spur
führt zum Haus der „Hexe“, die schon jahrzehntelang die Kinder der Umgebung in
Angst und Schrecken versetzt. Auch Mickey fühlt sich nicht ganz wohl dort. Als
sie ihm eröffnet, dass sein Vater noch lebt, ist seine Neugier geweckt. Welcher
Arbeit sind seine Eltern nachgegangen und warum besitzt auch er gefälschte
Ausweise von hervorragender Qualität? Mickey ahnt noch nicht, dass er sich und
seine Freunde in Lebensgefahr bringt.
Ein spannender Jugendroman, der die großen Themen
Freundschaft, erste Liebe, die Frage danach, wo man herkommt und die oftmals
nicht leichten Beziehungen zu den Eltern aufgreift. Interessant, dass Coben
hier seinen Protagonisten Myron Bolitar in ganz anderer Rolle und auch nur als
Randfigur wiederauferstehen lässt und so seine andere Reihe mit dieser
verknüpft.
Die Jugendlichen bieten viel identifikationspotenzial.
Mickey als mutiger Sportler, Ema das tätowierte Mädchen, das mit Computern
umzugehen weiß und die intelligente Stütze der Gruppe ist, Löffel mit kuriosen
aber guten Ideen und der Bereitschaft einiges für seine Freunde zu riskieren,
auch wenn die Ideen bisweilen eher kritisch sind. Auch das Cheerleader-Mädchen
Rachel, das nicht so oberflächlich ist, wie es scheint, bietet für junge Leser
einen Anknüpfungspunkt. Daneben ist der Roman spannend, die Handlung
möglicherweise an einigen Stelle etwas zu hochgegriffen für einen Jugendroman
und nicht ganz glaubwürdig gemessen am Alter der Figuren. Der Fall wird jedoch
sauber und klug gelöst und als Auftakt einer Serie ist Coben ein überzeugender
Roman gelungen – ebenso wie in seiner Reihe für Erwachsene Leser.