Die Hoffnung auf ein besseres Leben und vor allem darauf,
seine Mutter wiederzufinden, treiben den jungen Miguel an, die gefährliche
Reise durch Mexiko in Richtung USA anzutreten. Zweieinhalbtausend Kilometer
voller Gefahren - Banditen, korrupte Polizisten, gefährliche „Mitreisende“,
aber auch barmherzige und hilfsbereite Einheimische warten auf Miguel und seine
neuen Freunde: den undurchsichtigen Anführer Fernando, der die Strecke bereits
bereist hat, den Indio Emilio, das einzige Mädchen Jaz, die sich als Junge
ausgeben muss, und den kleinen Angel, der eigentlich noch viel zu jung ist, um
dieses Abenteuer auf sich zu nehmen. Auf dem Weg ins gelobte Land, das die
Verwirklichung ihrer Träume verspricht, werden sie erwachsen, die Brutalität
der Realität zwingt sie dazu. Aber sie lernen auch wie wichtig Vertrauen und
für einander einstehen sind und mehr als einmal fragen sie sich, ob ihre Entscheidung
wirklich richtig war.
Das Buch zeichnet einen authentisch wirkenden Reisebericht,
der keine Grausamkeit auslässt, diese aber glücklicherweise auch nicht im
Detail nachzeichnet, sondern sich manches Mal mit Andeutungen, die schon genügend
Raum für die Phantasie lassen, begnügt. Die Kinder werden mit ihren Erwartungen
und Träumen, aber auch den harten Tatsachen ihres bisherigen Lebens dargestellt
– für uns oftmals schwer nachzuvollziehen, leben wir doch unter gänzlich
anderen Umständen. Die Spannung wird von der zentralen Frage, ob sie Erfolg
haben werden, getragen, durch die regelmäßigen Rückschläge, bleibt sie stets
erhalten. Positiv hervorzuheben ist die Landkarte im Umschlag des Buches, die
einem erlaubt, den Weg tatsächlich nachzuvollziehen, die Geographie vor Ort
dürfte deutschen Lesern nicht so präsent sein, die genannten Orte richtig
einordnen zu können. Überflüssig hingegen die ganzen Übersetzungen selbst simpelster
spanischer Wörter, was zu einer andauernden etwas nervigen Textdopplung geführt
hat. So viel Spanischkenntnisse kann man inzwischen sicher bei den Lesern
voraussetzen.
Fazit: ein spannendes Jugendbuch über ein hier wenig
präsentes, aber sehr relevantes Thema.