Miles Halter ist froh sein altes Leben hinter sich lassen zu
können und das letzte Schuljahr im Internat Culver Creek verbringen zu können. Mit
seinem Zimmernachbarn Colonel und der außergewöhnlichen Alaska findet er
schnell Freunde, die ihm zum Start des neuen Lebens auch einen neuen Namen
verpassen. Fortan soll er „Pudge“ heißen. Was wie das übliche Internatsleben aussieht
– zu viel Alkohol und Zigaretten, die eigentlich verboten sind, Gruppen, die
sich gegenseitig im Kleinkrieg zermürben, Lehrer, die sich zu sehr einmischen –
nähert sich langsam einem Höhepunkt. Tag für Tag rückt ein unheilvolles
Ereignis voran. Alle drei Jugendlichen haben so ihre Probleme mit sich
herumzutragen, Pudge als klassischer Außenseiter, Colonel mit seiner
problematischen Familiensituation und Alaska, die einerseits intelligent und
liebenswert, andererseits extrem impulsiv und unberechenbar ist.
Eine gelungene Kombination aus Jugendroman, der das Heranwachsen
dreier ungewöhnlicher Teenager thematisiert und mit dem Mikrokosmos Internat
ein eher typisches Setting hat, das den Handlungsspielraum natürlich
einschränkt. Spannung wird durch die Frage erzeugt, welchem Ereignis sich der
Plot durch das „before“ und das Herunterzählen der Tage annähert, und in der
Folge der Suche nach der Erklärung, die sich erst gegen Ende offenbart.
Die Figurenzeichnung ist für mein Empfinden absolut
geglückt. Die Protagonisten wirken trotz ihrer untypischen Art glaubwürdig und
sowohl ihr Handeln wie auch ihr Sprechen ist nachvollziehbar und passend für
das Alter. Inhaltlich hat Green ebenfalls mehr zu bieten als nur
Internatsgeschichten und erste Liebe, was den Roman für mich deutlich von
anderen Coming-of-Age Geschichten abhebt.
Fazit: im Genre sicherlich eines der beachtenswerteren
Bücher.