John und Naomi Klaesson können den Tod ihres Jungen nicht
verwinden. Eine Erbkrankheit hat ihn ihnen nach nur wenigen Jahren auf Erden
wieder entrissen. Beim nächsten Kind sind sie bereit alles für die Gesundheit
des Babys zu tun und wenden sich an den Genetiker Dettore. Dieser bietet ihnen
nicht nur an, das geschädigte Gen zu beseitigen, sondern noch viel mehr zu
verändern, was das Leben des Kindes nicht nur leichter, sondern auch
erfolgreicher werden lässt. John und Naomi zögern, eigentlich wollen sie nur
ein gesundes, völlig normales Baby. Die Schwangerschaft ist schon bald
problematisch, aber noch mehr beunruhigt die werdenden Eltern ein Anschlag, bei
dem der Arzt getötet wird. Fanatiker haben es auf die Genforscher und ihre
Kunden abgesehen, was John und Naomi letztlich aus den USA fliehen lässt. In
England erhoffen sie sich eine friedliche Zukunft mit dem Baby. Doch bald schon
zeigt sich, dass irgendetwas nicht richtig gelaufen ist, denn Naomi erwartet
keinen Jungen, sondern ein Mädchen. Dann plötzlich Zwillinge und bald schon
werden die Eltern noch viel mehr überrascht.
Ein interessantes Buch, das mit den technischen
Möglichkeiten und den plötzlich reifenden Wünschen von Eltern spielt, die
vielleicht ihre Grenzen nicht kennen. Für mich lag die besondere Stärke im
ersten Drittel, als über die Möglichkeiten der Designer Babys diskutiert und
nachgedacht wird. Die ersten Lebensjahre der Kinder und der in einer spannenden
Verfolgung endende Abschluss waren für mein Empfinden etwas schwächer, was aber
auch an der verschobenen Thematik liegen kann. Realistisch erscheint mir auf
jeden Fall das Verführen der Eltern, wie sie immer mehr Optionen in Betracht
ziehen und die vermeintliche Optimierung des Nachwuchses vorantreiben. Was das
Genre angeht, kein lupenreiner Science-Fiction Roman, ebenso kein Thriller,
sondern eine gelungene Mischung, die anregende Gedankenkonstrukte ebenso liefert wie Spannung und zwischenmenschliche Konflikte.
Fazit: beste Unterhaltung mit aktuellem Hintergrund.