Die verängstigte Stella hat es sich in ihrem abgelegenen
Haus für den Abend gemütlich gemacht; ihr Mann Max ist in London geblieben,
weil die Witterungsverhältnisse zu schlecht sind, um noch raus zu fahren. Als
es an der Tür klopft, öffnet sie nur zögerlich, ein junges Mädchen steht davor
und bittet um Einlass. Blue behauptet die Tochter von Stellas Mann zu sein,
doch ihre Geschichten verändern sich minütlich. Parallel dazu wird Stellas
Leben zwei Jahre zuvor erzählt, als sie als Psychologin ein Gutachten für das
Gericht in einem Sorgerechtsfall anfertigen sollte. Ein Zwischenfall hat ihr
Leben aus den Fugen gebracht, aber wie gehört das etwas verwahrloste Mädchen in
diese Geschichte?
Mit viel Lob wurde der Roman als Psychothriller angekündigt.
Leider hält der Roman nicht ganz, was er verspricht. Es ist durchaus Spannung
vorhanden, immerhin wird durch die parallele Erzählung der aktuellen und der vergangenen
Ereignisse eine Erwartungshaltung aufgebaut und man will wissen, wie diese
Figuren zu einander stehen. Aber dies wird doch recht schnell sehr
offensichtlich, so dass die ganz große Überraschung ausbleibt. Auch das
Ende - als klassischer Actionabschluss
angelegt – lässt zu wünschen übrig. Als eher ein durchschnittlich spannender
Krimi und kein Psychothriller.