Ein fehlgeleiteter Telefonanruf bringt das Leben des
Krimiautors Daniel Quinn, der unter dem Pseudonym William Wilson schreibt, aus
den Fugen. Der Anrufer beharrt darauf, dass sein Gesprächspartner der
Privatdetektiv Paul Auster sei und bittet ihn um Hilfe. Neugierig durch die
Erzählung des jungen Mannes, der offenbar unter den Versuchen seines Vaters zu
leiden hatte und Jahre in Dunkelheit und ohne Sprache verbringen musste, lässt
sich der Autor auf das Spiel ein. Sein Job ist es, den Vater, der frisch in die
Freiheit entlassen wurde, zu beschatten und Sorge zu tragen, dass dieser seinem
Sohn nichts tut. Eine höchst seltsame Verfolgung und Beschattung beginnt.
Ein schwer einzuordnender Roman. Krimielemente sind klar
vorhanden, auch philosophische und linguistische Abhandlungen. Dazu das Spiel
mit dem Leser und den Namen bzw. Identitäten der Figuren. Letztlich der Verfall
eines Menschen, der an seiner selbst gewählten Aufgabe zugrunde geht. Auster
spielt mit dem Leser, verwirrt gezielt und erzählt doch geradlinig eine
Geschichte, die heute noch genauso real wirkt wir zu Entstehungszeit vor 30
Jahren.