Capitaine Roger Blanc wurde strafversetzt: von Paris in die provenzalische
Provinz, wo man ihn nicht gerade erwartet hat. In seiner baufälligen Ölmühle,
die er vor Jahren geerbt und nie besucht hat, findet er eine neue, wenn auch
unbequeme Heimat. Der erste Fall, der voraussichtlich ohnehin an die police
nationale abgetreten werden muss, ist eine Leiche auf einer Müllhalde; doch wider
Erwarten bleibt es an Blanc und seinem Partner Marius Tonton, das Verbrechen
aufzuklären. Sie ahnen noch nicht, dass dies nicht der einzige Tote bleiben und
welche Kreise ihre Ermittlungen ziehen werden.
Ein cosy crime Roman in der französischen Provinz, wie er
seit einigen Jahren hundertfach auf den Büchermarkt geworfen wird. Bei dem typischen
Setting bleibt s jedoch nicht, ansonsten wird ebenfalls hauptsächlich mit banalen
Versatzstücken gearbeitet: der übergehabte Polizist, der keine Anerkennung
findet und wegen seiner tollen Ergebnisse strafversetzt wird; das malerische
Dörfchen mit den schablonenartigen Bewohnern (der ewig meckernde Nachbar, das
nette und zuvorkommende Winzer-Ehepaar...); die hochattraktive Vorgesetzte, die
sich dem Protagonisten bei der ersten sich bietenden Gelegenheit an den Hal und
ihre Klamotten vom Leib wirft. Dazu ein mäßig spannender Fall, der zwar
durchaus nachvollziehbar gelöst wird, aber keinerlei Reiz ausüben konnte. Ich
hätte mir mehr davon erwartet, so war es dann doch eine etwas platte und
pauschale und weitgehend austauschbare Geschichte.