Mirjam Pressler zeichnet den Lebensweg von Hanna nach. Angelehnt an wahre Begebenheiten wird die Geschichte eines jungen, jüdischen Leipziger Mädchens erzählt, die sich mit ihren Freundinnen noch kurz vor den exzessiven Gewaltausbrüchen der Nazis nach Dänemark retten kann. Lebt sie zunächst in einer Art Sommercamp, wo sie trotz der Trennung von der Mutter fast ausgelassen den Sommer genießen kann, wird sie im Anschluss bei einer wohlhabenden Kopenhagener Familie untergebracht, die sie fast wie eine ihrer Töchter behandeln. Die Lage spitzt sich auch in Dänemark immer weiter zu, so dass die Freundinnen schon bald die Stadt verlassen müssen und aufs Land zu Familien ziehen. Da Leben dort ist hart und anstrengend, doch auch hier gelingt es Hanna und ihrer besten Freundin Mira das Beste daraus zu machen. Mit dem Angriff auf das Nachbarland hat das Naziregime auch dort die Situation für die jüdische Bevölkerung unmöglich gemacht und unausweichlich fallen die Mädchen den Soldaten schließlich in die Hände und werden nach Theresienstadt gebracht. Für manche die letzte Station ihres jungen, permanent von Flucht und Angst geprägten Lebens.
Die Lebensgeschichte Hannas, sicherlich beispielhaft für viele der damaligen Zeit, geht dem Leser sehr nah. Die Beschreibungen in Theresienstadt sind unglaublich und erschreckend. Schön zu wissen, dass es trotz allem aber auch positive Momente und Erfahrungen gab, die jedoch vielfach in den Personen selbst begründet liegen. Ein nachdenklich Stimmendes Zeugnis der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte.
*****/5